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 Grüner Besuch im Ökologisch – Technischen Projektzentrum Rabutz

Ganz am nordwestlichen Rand des Landes Sachsen, also im Landkreis Nordsachsen an der Grenze zu Anhalt liegt ein kleines Örtchen namens Rabutz, wo die Zukunft schon heute gemacht wird. Und zwar vor allem von Schülern. Grund genug für die Landessprecherin Claudia Maicher und mehrere Kreisvorstände der Bündnis – Grünen, mal reinzuschauen und ein wenig Kolophonium – Dunst zu schnuppern. Landessprecherin Claudia Maicher testet Formel EDenn hier wird gelötet und geschraubt, damit dann solargetriebene Züge und Formel – E – Autos im Freigelände rollen können. Insellösungen werden groß geschrieben – nicht weil man mit aller Kraft Energieautarkie anstrebt, sondern um mit diesem einfachen pädagogischen Kunstgriff den Schülern ein Gefühl für Batteriekapazitäten und solare Leistung zu vermitteln. Jeder Lokschuppen hat also seine eigene Solarladestation und passende selbstgebaute Laderegler, jeder Zug seine spezifische Batteriekapazität. Auch die Sanitäranlagen sind solar geheizt und beleuchtet. Es gibt es eine eigene Solartankstelle, an der die verschiedenen Elektrofahrzeuge geladen werden, bevor damit im Verkehrsgarten Schüler die Verkehrsregeln lernen können.

Seit über fünfzehn Jahren vermittelt Dr. Messerschmidt Kenntnisse in Elektronik, Mechanik und Elektrotechnik und weiteren Gebieten an neugierige Schüler. Der frühere Polytechnik – Lehrer und Entwickler von Unterrichtsmaterialien war mit seinen besten AG – Mitgliedern bereits auf Erfinder – Messen von Moskau über Tunesien bis Quito in Equador.

solartankstelle

Neben Schülern aus der Umgebung, die aus eigenem Antrieb regelmäßig nach Rabutz fahren und im Projektzentrum an Computern, Steuerungen und anderen technischen Geräten bauen, finden in den Schulferien regelrechte Tüftler – Wochen statt, zu denen teilweise Gäste aus fernen Ländern mit anreisen. In der sächsischen Bildungslandschaft nimmt man dagegen kaum Kenntnis von dieser Einrichtung – nur wenige Schulen aus Leipzig und dem nahen Schkeuditz arbeiten mit dem Projektzentrum zusammen und die Unterstützung von Land und Kreis beschränkt sich auf ein Minimum. So kann der bereits 71jährige Dr. Messerschmidt die Einrichtung nur betreiben, weil er über vielfältige Kontakte zu Firmen verfügt, die Bauteile, Logistik und Dienstleistungen sponsern und die Gemeinde Wiedemar, zu der Rabutz gehört, das Gelände und die Gebäude zur Verfügung stellt. Für uns Grüne ist das Projektzentrum eines der wichtigen Beispiele, wo Jugendliche an herausfordernden Aufgaben reifen können und alte Hasen ihre Kenntnisse und Motivation an die Fachkräfte von morgen weitergeben.

Geschrieben von: Bernd Brandtner Donnerstag, den 10. Mai 2012 um 18:38 Uhr