Der Abend in der rustikalen, gemütlichen Gaststätte ´Zur Tenne´ von Cavertitz war  für alle, die über die islamische Welt einen Überblick haben wollten, sehr interessant. Dr. Steinmann als Referent stellte als aktuell am schwesten betroffenes Land Syrien vor.  Um Syrien herum liegen u.a.die Türkei, Jordanien, Libanon. Im Libanon kommt auf jeden 4. Einwohner ein Flüchtling. in der Türkei leben zur Zeit 1,7 Mill. von Ihnen, in Jordanien noch einmal 400.000. Insagesamt haben 4 Mill. Syrer in den letzten 4 Jahren ihr Land verlassen. Viele von Ihnen bleiben im Umfeld, hoffen, dass dieser elende Krieg bald zu Ende ist.

Doch Dr. Steinmann konnte darauf kaum Hoffnung machen. Er verglich die Situation in den Ländern des arabischen Frühlings mit der im 30-jährigen Krieg in Europa. Es werden fordergründig Glaubenskämpfe ausgetragen – im Hintergrund geht es aber vor allem um Macht.

Und doch unterscheidet sich die Situation. Es gibt hier Kräfte von außen, die sich einmischen, eigene Machtinteressen mitbringen, allen voran die USA, Europa, Russland. Dabei geht es nicht nur um Waffenlieferungen. Und auch Saudi-Arabien als ein in seinen moralischen Werten sehr konservatives Land hat Interessen.

Neben der Rolle der Türkei in der Gschichte des Islam und  in der Geschichte der Kurden berichtete Dr. Steinmann auch von den verschiedenen Ethnien und religiösen Strömungen sowohl in Syrien alsauch in der islamischen Welt.

In der Diskussion ging es auch darum, wie man den Flüchtlingen gegenübertritt. Sie sollen die hiesigen Werte und Lebensgewohnheiten respektieren lernen. Dazu müssen sie diese kennen und auch deutsch verstehen. Das Deutsch ist ein wichtiges Element für eine Arbeitsaufnahme.  Und um Deutsch zu lernen, muss man Gelegenheit zum Sprechen haben.  Da gibt es viele Hemmungen zu überwinden, auf beiden Seiten.

Es gilt also, viele Möglichkeiten  für Angebote des Zusammentreffens zu schaffen.  Man muss aber auch respektieren, dass sie ihre Privatsphäre brauchen.

Und wie groß ist nun die Gefahr der Islamisierung? Aber wechselt man eine Religion, seine Überzeugungen so schnell?  Sollten wir nicht eher mit Offenheit, Toleranz und einem ´Gottvertrauen´ daran gehen, diesen Menschen unsere freiheitlichen Werte und Lebensgewohnheiten zu zeigen, um sie  weniger empfänglich für radikale Strömungen zu machen, sondern für eine Demokratie zu gewinnen?

Die Christen haben es geschafft, nebeneinander zu leben und sich zu respektieren. Die Anhänger Mohammeds müssen wohl erst noch viel unschuldiges Blut vergießen, um das zu schaffen. Hoffen wir, dass es dann nicht zu spät ist.