Liebe Grüne in Nordsachsen,

wir laden Euch herzlich zur nächsten digitalen Mitgliederversammlung ein.

Sie findet am Mittwoch, dem 03. Februar 2021 um 19 Uhr statt.

Diskutieren werden wir über das Positionspapier der länderübergreifenden Arbeitsgruppe Flughafen Leipzig/ Halle.

Unser Tagesordnungsvorschlag kurz in der Übersicht:

TOP 1 Beratung über das Positionspapier zum Flughafenausbau

TOP 2 Abstimmung über das Positionspapier

TOP 3 Offene Themen aller Mitglieder

Die Zugangsdaten gibt es direkt bei Denis.
E-Mail: denis@korn.de Handy: 0160 8252801

Also, klickt euch rein!

Einen herzlichen Gruß

Euer Kreisvorstand

Hallo Team Grüne Nordsachsen,
wieder ist ein Jahr geschafft und wir starten durch ins Jahr 2021. Wir wünschen Euch viel Gesundheit und viel Kraft für Eure Vorhaben in 2021. Es ist Wahljahr und auch das Thema Strukturförderung, sollten wir so bald wie möglich besprechen.
Daher laden wir Euch zu einem Onlinemeeting ein. Die Einladung dazu ist Euch bereits per Email zugegangen.
Termin: Mittwoch,  6.1.2021 von 20 Uhr bis ca. 21.30 Uhr
Hier die Punkte die wir gerne besprechen möchten.
1. Vorstellung Strukturförderung für den KV Grüne Nordsachsen (Denis Korn & Barbara Scheller)
2. Abstimmung über Strukturförderung
3. Vorstellung Grünes Netz Basis (Dominik)
4. Wahlkampfstrategie in Zeiten von Corona – Plan bis März (Denis  Korn)
5. Anliegen (alle Mitglieder)
Einwahldaten bestellen unter : barbara[at]gruene-tdo.de

Erstmalig existiert in Nordsachsen ein eigenes Wahlkampfbüro eines Direktkandidaten für den Bundestag. Der Unternehmer Denis Korn betreibt eine Anlaufstelle in Oschatz für alle, die sich für grüne Ideen und Politik interessieren. Zur Zeit wird in der Sporerstraße 7 pandemiebedingt vorrangig online gearbeitet. An den vergangenen zwei verlängerten, verkaufsoffenen  Oschatzer Samstagen im Dezember beteiligte sich Denis Korn am Lichterspektakel in der Altstadt. Als Unternehmer, der auch im Bereich der Veranstaltungstechnik aktiv ist, war das natürlich Ehrensache. Er hat es sich auch nicht nehmen lassen, als  grüner Weihnachtsmann verkleidet Besucher der Oschatzer Innenstadt mit Abstand zu begrüßen. Es entstand so manches Handybild mit dem bärtigen Mann in grün, den viele Besucher an der Stimme erkannten. Denis Korn hat es Spaß gemacht, aber “es war schon recht mollig warm mit Maske und Bart bei diesem fast frühlingshaftem Wetter”, sagt Denis Korn schmunzelnd.

Es hat richtig spaß gemacht Denis Korn an diesen beiden Adventswahlkampftagen zu begleiten, freut sich Barbara Scheller.

Hier finden Sie das Büro.

E-Mail: denis@korn.de

Tel. +49 3435 6599858

Mehr über Denis Korn erfahren Sie hier.

Denis Korn wünscht Ihnen eine besinnliche Adventszeit. Bleiben Sie Gesund.

 

Am 13.5. probierten wir Torgauer Grüne die bereits erfolgreiche Tradition des grünen Stammtisches online fortzusetzen. Leider war die Resonanz dabei nicht so groß wie bei den “normalen Stammtischen” zuvor. Trotzdem stellte sich bei diesem online-Stammtisch kurz der ab Juni neue Landesgeschäftsführer von Bündnis´90/Die Grünen Sachsen, Stephan Stach, via Internet aus Warschau vor:
Stephan Stach ist Historiker und Slavist und hat in den letzten Jahren
an verschiedenen Universitäten und Forschungsinstituten in Deutschland,
Tschechien und Polen gerbeitet, zuletzt am POLIN Museum für die
Geschichte der polnischen Juden. Politisch aktiv ist er seit seiner
Schulzeit in den Neunzigern. Das Engagement gegen Rechtsextremismus und
später als Mitglied von Amnesty International für die Menschenrechte
haben ihn schließlich 2004 zu Bündnis 90/Die Grünen geführt. In der
Partei hat er sich vor allem kommunalpolitisch in Leipzig engagiert,
bevor er 2015 nach Warschau zog. Ab Juni kommt ist er als
Landesgeschäftsführer nach Sachsen zurück.
Für Juni/Juli überlegten wir uns, dann vielleicht wieder live ein Treffen im Sinne des grünen Stammtisches an der Elbe in Form eines Picknicks zu machen. Informationen hierzu wird es rechtzeitig geben.

Collm-Region skeptisch zur 5 G-Technologie…

Diskussion dreht sich vor allem um gesundheitliche Beeinträchtigungen…

Von Hagen Rösner…

Oschatz. Mit gut 50 Besuchern im E-Werk war die Diskussionsrunde um die neue Funktechnik 5 G zu Wochenbeginn die am besten besuchte Infoveranstaltung, welche die Grünen in letzter Zeit veranstaltet haben. Der Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Daniel Gerber, Katja Henschler, Referentin für Digitales bei der Landesverbraucherzentrale und Holger Schilke, Geschäftsführer vom Planungsbüro PlaNET versuchten Aufklärung zu schaffen. Ob dies gelang, bleibt letztlich fraglich. In einem Vortrag fasste Daniel Gerber die technischen Fakten um 5 G zusammen. Doch die technischen Fakten waren weniger der Grund, warum sich so viele Gäste im E-Werk eingefunden hatten.

Viel mehr ging es darum, über die gesundheitlichen Auswirkungen zu streiten. Und so musste sich das Podiumsgespann Gerber/Henschler/Schilke so manche Anfeindung gefallen lassen. Bis es dem Oschatzer Grünen-Stadtrat David Pfennig reichte. „Wir sind heute hier, um wenigstens etwas Transparenz zu schaffen. Und wenn wir es richtig betrachten, dann sitzen dort vorn nicht die richtigen Leute. Hier müssten Vertreter der Telekom oder sachverständige Mediziner sitzen“, so Pfennig.

Wie gefährlich die hochfrequente Funkstrahlung der 5 G-Technologie ist, konnte in der Runde nur vermutet werden. Aber dass die einzige gesundheitliche Auswirkung eine Temperaturerhöhung ist, wollten die meisten nicht glauben. Vielmehr gibt es begründete Befürchtungen, dass die Strahlung zu mutagenen Folgen führt, also Gene und Zellen verändern kann. Befriedigende Informationen dazu zu finden, scheint schwierig zu sein, es gibt Studien und Gegenstudien. „Da lohnt sich auch mal ein Blick in die militärische Forschung“, empfiehlt Christian Mehner. Diese hochfrequente Strahlung scheint in Militärkreisen gerade wegen seiner gesundheitlichen Auswirkung interessant zu sein. Warum David Pfennig beim Thema 5 G hellhörig wurde, begründet er so: „Ich nutze Handy-Technik und finde es auch soweit gut, aber als es uns nicht gelungen ist, in Vorbereitung auf diese Veranstaltungen jemanden von der Telekom zu gewinnen. Da bin ich stutzig geworden.“

Einen Konsens gab es bei der Runde im Oschatzer E-Werk nicht, konnte es unter diesen Umständen nicht geben, da die Fachleute von den Funknetzbetreibern fehlten.

 

…. Liebe grüne und grün-nahe Freundinnen und Freunde in Torgau,
zunächst wünsche ich Euch allen ein gutes, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr 2020! Sodann wollen wir in diesem neuen Jahr gleich loslegen mit einem grünen Stammtisch, an dem wir einerseits nochmals rückblicken wollen, wie es dazu kam, dass wir Grüne nun in Sachsen an der Landesregierung beteiligt sind und anderseits darüber reden wollen, was wir im neuen Jahr für wichtig erachten, als Grüne in Torgau anzugehen (z.B. Elbe Day am 25.4., wie weiter mit der polnischen Städtepartnerschaft usw.).
Aber auch die Bundespolitik soll nicht zu kurz kommen. Dazu haben wir einen prominenten Stammtischgast: Unsere grüne Bundestagsabgeordnete Monika Lazar wird uns über die neusten Ereignisse in Berlin auf den aktuellen Stand bringen.
Der Stammtisch findet am 22.1.2020 ab 19.00 Uhr im “Ratskeller Steakhouse Nilot”, Markt 1 in Torgau statt.
Ich hoffe, viele von Euch an dem Tag zu sehen und bitte um kurze Bestätigung der Teilnahme, wenn Ihr vorbeikommt, damit  realitisch ein Tisch für genug Personen reserviert werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
mmmmmmmm
Euer Holger Haugk

Vorstellungstermin Koalitionsvertrag:

– mitgliederöffentlich –

Gemeinsame Pressemitteilung

01. Dez. 2019 –

Dresden: Nach dem abschließenden Treffen der großen Verhandlungsrunde wurde heute in Dresden der Koalitionsvertrag von CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD in Dresden vorgestellt.

Dazu erklärt der Spitzenkandidat der Sächsischen Union, Ministerpräsident Michael Kretschmer:
„30 Jahre nach der Friedlichen Revolution wollen wir unseren sächsischen Erfolgsweg weitergehen. Dieser Koalitionsvertrag mit deutlicher christdemokratischer Prägung bildet dafür eine hervorragende Grundlage. Klar ist: Erst muss erwirtschaftet, dann kann verteilt werden. Wir stärken unsere mittelständische Wirtschaft, indem wir sie von Bürokratie entlasten und den Meisterbonus erhöhen. Durch weitere zusätzliche Stellen bei der sächsischen Polizei wollen wir Sachsen zum sichersten Bundesland machen und mit der Einführung einer Landarztquote sichern wir flächendeckend eine hochwertige medizinische Versorgung im ländlichen Raum. Für den ländlichen Raum schaffen wir ein neues, eigenes Ministerium. Besonders am Herzen liegt uns auch eine Stärkung Sachsen als Wissenschaftsstandort, sowie als Kultur- und Reiseland. Ich bin mir sicher: Es werden fünf gute Jahre für Sachsen werden!“

Katja Meier, Spitzenkandidatin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erklärt:
“Unsere demokratischen Grundwerte, die für uns Bündnisgrüne Kompass unseres Handelns sind, werden wir in den nächsten fünf Jahren aktiv mit Leben füllen: In Sachsen und für Sachsen in Europa. Wir wollen Demokratie greifbar und erlebbarer machen. 30 Jahre nach der friedlichen Revolution wollen wir der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in Sachsen neue Impulse und Orte geben. Gleichstellung wird mit uns in der Regierung großgeschrieben. Deshalb werden wir der Gleichstellung mit einem umfassenden Gleichstellungsgesetz bis 2021 einen neuen Auftrieb geben.“

Wolfram Günther, Spitzenkandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erklärt:
“In diesem Koalitionsvertrag ist eine GRÜNE Handschrift deutlich lesbar.
Die aktuellen Herausforderungen im Umwelt- und Artenschutz werden wir mit einem Bündel von Maßnahmen strategisch anpacken.
Den Klimaschutz und die Energiewende verschieben wir nicht auf morgen, sondern gehen sie heute an. Der Kohleausstieg soll zur Chance für die Regionen werden.“

Der Spitzenkandidat der SPD Sachsen, Staatsminister Martin Dulig, sagt:
„Dieser Koalitionsvertrag wird Sachsen gerechter machen. Wir haben den Mut, Grundlegendes in unserem Land zu verändern, um das Leben der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Mit der Gemeinschaftsschule, einem Vergabegesetz für bessere Löhne und der Gründung einer Landesverkehrsgesellschaft sind unsere zentralen Forderungen im Koalitionsvertrag verankert.“

 

…..zukunftsfähige Agrarpolitik ist Politik für Bäuerinnen,Bauern, Boden, Wasser und Vielfalt

…Programm
8:45 Uhr Einlass + Musik
9:00 Uhr Begrüßung durch die AbL-Mitteldeutschland
9:10 Uhr allgemeine Vorstellungsrunde
9:30 Uhr Dietmar Näser, Grüne Brücke Neustadt/Sachsen Bodenfruchtbarkeit – der Schlüssel für eine regenerative und zukunftsfähige Landwirtschaft
10:15 Uhr Prof. Alois Heißenhuber, Agrarökonom, TU München Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft, Aspekte für eine neue Agrarpolitik
11:15 Uhr Sächsisches Bauernfrühstück
11:30 Uhr Fish-Bowl-Diskussion: Agrarpolitik in Sachsen – Quo vadis? Prof. Dr. Alois Heißenhuber, Dietmar Näser, Dr. Anna Kosubek, zwei Landwirt*innen der ABL,
Minister SMUL (eingeladen) + ein freier Platz

13:00 Uhr Mittagessen – frisch gekocht mit Zutaten aus bäuerlicher Landwirtschaft   14:00 Uhr Dr. Anna Kosubek, Biologin, Pflanzenschutz mit Nützlingsförderung – ein Gewinn für Bauern und Imker   14:45 Uhr Vorstellung regionaler Initiativen

anschließend Sächsischer Bauernkaffee und Ende der Veranstaltung

Dies ist eine öffentliche Veranstaltung – alle Gäste und Interessierten sind herzlich willkommen! Teilnahmegebühr: 15-25 € für Vorträge und Verpflegung nach Selbsteinschätzung (fast alle Zutaten aus regionalen Köstlichkeiten von AbL-Höfen).

Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung unter: landbau.braun@gmx.de Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sie unter abl-mitteldeutschland.de

Veranstaltungsort: Klostergut Sornzig Klosterstraße 16, 04769 Mügeln

Kommentar :  Jeder ist seines Klimas Schmied
Klimawandel oder Klimaschwindel?
…Physiker und Skeptiker debattieren / Plädoyers für nachhaltigere Lebensweise / Kritik an „politischer Konzeptlosigkeit“

…Oschatz/Potsdam. Alle Welt diskutiert zur Zeit, vor allem im Netz, die Frage, ob der Klimawandel menschengemacht ist. Die Oschatzer Dialoge im soziokulturellen Zentrum E-Werk holten die Frage am Dienstagabend in die analoge Welt. Es diskutierten ein Physiker, ein Skeptiker und eine Hand voll Interessierter.

Anton Plietzsch (29) promoviert am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung. Er traf auf den Oschatzer Thomas Göcke, der sich selbst als „Naturmensch“ bezeichnet. Der passionierte Wanderer war lange Lokführer, vertrat deren Interessen als Gewerkschafter, ist derzeit arbeitssuchend. Während Plietzsch den messbaren Einfluss des Menschen auf das Klima untersucht, vertritt Göcke die Ansicht, dass die Veränderungen naturgegeben sind und der Einfluss des Menschen verschwindend gering.

Für ihn sei dagegen beängstigend, wie sich Menschen in der Klimadebatte gegenseitig beeinflussen und beeinflussen lassen. Er sprach von gezielter Manipulation durch Medien und Wissenschaftler und warb dafür, selbstbewusster zu leben, um die Auswirkungen des eigenen Tuns auf Umwelt und Klima zu mindern.

Anton Plietzsch hielt dem entgegen, dass die Temperaturen und der Anteil an Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre in den zurückliegenden 150 Jahren so stark angestiegen seien wie in den zurückliegenden Jahrhunderten nicht. Göcke sieht darin die Vorboten einer neuen Warmzeit, die es, genau wie Eiszeiten, auf dem Planeten schon gegeben habe, ehe der Mensch Einfluss nahm. „Wissenschaftler, die dahingehend forschen und andere Vertreter ihres Berufsstandes widerlegen, finden im öffentlichen Diskurs kaum statt. Kritiker werden ausgespart und klein gehalten“, so Göcke.

Plietzsch hielt dem entgegen, dass ein Blick in die Biografien besagter Skeptiker offenbare, dass es sich meist um fachfremde Menschen handle, oder jene, die nur auf einem Teilgebiet forschen, die das Klima behandeln. Er nehme sich da selbst auch nicht aus. Dass jeder nur durch die Brille „seines“ Fachgebiets auf die Details der Klimaveränderungen schaue, sei ein Grund für die kontroverse Debatte.

Einigkeit herrschte zwischen Göcke und Plietzsch beim Blick auf die Maßnahmen gegen klimatische Veränderungen. Das beschlossene Klimapaket des Bundes sei unzureichend, bekräftigte Plietzsch, beispielhaft sei die geringe Bepreisung des CO2-Ausstoßes: „Zehn Euro pro Tonne ergeben, auf den Spritverbrauch umgerechnet, drei Cent mehr pro Liter. Das liegt innerhalb der regulären Preisschwankungen und erzielt keinesfalls den gewünschten Lenkungseffekt hin zu den öffentlichen Verkehrsmitteln“.

Thomas Göcke attestierte den Beschlüssen soziale Ungerechtigkeit. Es bestrafe Geringverdiener und Menschen im ländlichen Raum, bevorteile durch die erhöhte Pendlerpauschale aber Autofahrer. „Ich habe keinen Führerschein und bin dadurch Mensch zweiter Klasse auf dem Arbeitsmarkt. Drei von vier Stellen, auf die ich mich bewerbe, verlangen Fahrerlaubnis und eigenes Auto.“

Gäste, die sich an der Diskussion beteiligten, waren der Lampertswalder Markus Gnaudschun, seines Zeichens Pfarrer, sowie der Oschatzer Unternehmer und Grünen-Stadtrat David Pfennig. Gnaudschun kritisierte, dass die Debatte nicht immer offen geführt werde und gab damit indirekt Göcke recht. „Kann ich alles glauben, was ich lese oder haben jene Recht, die das Gegenteil belegen?“. Hinzu käme, das statt Sachlichkeit zunehmend Angst und Hysterie den Diskurs lenkten.

David Pfennig klagte die Konzeptlosigkeit der Politik an. „Es werden überwiegend Hau-Ruck-Aktionen beschlossen, langfristig angelegte Entscheidungen sind rar. Es gibt visionäre Ideen, für die wir das Know-How haben, aber umgesetzt wird es nicht“. Anton Plietzsch führte als Gründe dafür rechtliche Schranken, fehlende Lobby und mangelnde Wirtschaftlichkeit der Umsetzung an.

Als letzter berichtete Schüler Aaron (13) von Gleichaltrigen, die stets das neueste Handy haben, Essen in den Müll werfen und Lehrern, die am helllichten Tag im Klassenraum das Licht anlassen. „Sowas müssen wir zuerst ändern“, griff er Göckes Anregung auf. Weiter auf Kommentar

Verhungert und vergast: Krankenmorde an Hubertusburger Patienten
Fast tausend Betroffene während des Naziregimes / Öffentliches Gedenken fehlt

Wermsdorf. Ein dunkles Kapitel der Wermsdorfer Krankenhausgeschichte wurde am Montagabend aufgeschlagen: Auf Einladung des nordsächsischen Grünen-Kreisverbandes sprachen Dr. Boris Böhm von der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein und Psychiatrie-Chefarzt Dr. Peter Grampp über die Morde an psychisch kranken oder geistig behinderten Menschen im Rahmen der NS-Aktion T4. Die Abkürzung bezeichnete die Dienststelle, die die Krankenmorde organisierte.

Über 70 Besucher verfolgten die Vorträge in der Ergotherapie des Fachkrankenhauses. Dabei konnten beide Referenten mit genauer Recherche punkten, denn Meldebögen, Patientenkarteikarten oder medizinische Akten sind zum Teil noch vollständig erhalten. Anhand derer lässt sich nachvollziehen, dass 1940/41 fast eintausend Patienten von Hubertusburg in Tötungsanstalten verlegt und dort umgebracht worden. „Es geht oft die Legende um, dass den Patienten nichts passiert ist, die seien alle nur ’woandershin’ gebracht worden“, gab Boris Böhm eine lange benutzte Auffassung wieder. „Die Menschen kamen aber nicht irgendwohin, sondern in die Gaskammern nach Pirna-Sonnenstein oder Brandenburg an der Havel.“

Mit Beginn der Naziherrschaft habe die Aggression gegenüber Kranken und geistig Behinderten deutlich zugenommen, so Böhm. Für diese Entwicklung sei schon zuvor der Weg bereitet worden, erinnerte Peter Grampp. Schon im 19. Jahrhundert sei die Diskussion über Verhinderung minderwertigen Lebens geführt worden. Und auch wenn bis 1940 keine systematische pharmakologische Tötung und keine Vergasung stattgefunden habe, sei die Hubertusburg „überhaupt nicht ausgenommen von den Krankenmorden“, so Grampp. Vielmehr habe zuvor ein „stilles Sterben“ eingesetzt – schlichtweg durch den Entzug von Nahrung. So habe man allein während des Ersten Weltkrieges 70 bis 80 Prozent der Hubertusburger Patienten schonungslos verhungern lassen. In anderen Heil- und Pflegeanstalten sei das ähnlich gewesen. „Immer wenn die Zeiten schlechter wurden, finden wir eine Übersterblichkeit in der Psychiatrie“, machte er deutlich.

Boris Böhm und seine Mitstreiter stießen bei ihren Recherchen auf einen weiteren schrecklichen Fakt der Krankenhausgeschichte: „Wir wissen von mindestens 120 Männern, die in Hubertusburg und Oschatz zwangssterilisiert worden.“ Bei keinem dieser Fälle auf der Grundlage des Gesetzes zur „Verhütung erbkranken Nachwuchses“ habe es ein Einverständnis der Betroffenen gegeben, verweist Peter Grampp auf Akten jener Jahre.

Zwar habe es unter den Ärzten im Wermsdorfer Krankenhaus keine begeisterten Anhänger des Nazi-Systems gegeben, öffentlichen Widerstand aber auch nicht, fasste Grampp zusammen. So habe der damalige Psychiatrie-Chefarzt Weicksel versucht, Anordnungen wie die Rationierung der Lebensmittel für Patienten lange auszusitzen. „1935 führte dann der sächsische Innenminister ein Gespräch mit dem Chefarzt und danach nimmt die Sterblichkeit in der Hubertusburg zu“, weiß Grampp aus alten Akten. Weicksel habe außerdem Krankheit vorgeschützt und versucht, sich in den Ruhestand versetzen zu lassen. Doch Grampp ist überzeugt: „Die Ärzte wussten sehr genau, was passiert.“ Als 1940 die Psychiatrie geräumt wurde, habe auch die Bevölkerung das Verschwinden der Patienten wahrgenommen.

Allein in Pirna-Sonnenstein wurden von Juni 1940 bis August 1941 mindestens 13 720 Männer, Frauen und Kinder ermordet. Die Patienten wurden zum Duschen geschickt und stattdessen durch eingeleitetes Gas getötet, beschrieb Boris Böhm. Anschließend kamen die Leichen in Verbrennungsöfen. Für die T4-Aktion zur „Vernichtung unwerten Lebens“ hatten die Nazis zuvor auch Hubertusburg als Standort im Visier, erklärte Böhm. „Das sollte eine Euthanasieanstalt für Mitteldeutschland werden.“ Aber die Nutzung für das Militär sowie als Lager für Bessarabiendeutsche durchkreuzten diese Pläne. „Trotzdem war die Hubertusburg in starkem Maß von Euthanasie betroffen“, machte er deutlich.

Ein öffentliches Gedenken daran fehle bisher. „Ich finde es absolut bedauerlich, dass Besucher von der Krankenhausgeschichte nichts mitbekommen, sondern nur etwas von der Hubertusburg als Jagdschloss erfahren“, sagte er. Peter Grampp verwies darauf, dass es immerhin in den Klinikfluren von Patienten gestaltete Fliesen gebe, die symbolisch an die ermordeten Kranken erinnern sollen.

„Das ist kein einfaches Thema, aber wir müssen das irgendwann anpacken“, meinte Barbara Scheller, Direktkandidatin der Bündnisgrünen für die bevorstehende Landtagswahl. Sie dankte beiden Rednern für die guten Informationen. Womöglich sei gerade jetzt die richtige Zeit, sich damit zu beschäftigen. „Heute, da viele recht laut rufen, dass manche besser sind als andere.“ Weiter auf Kommentar