Ist der Boden um unsere Dörfer wirklich noch unser Boden?  Wohin werden sich Pachtpreise sowie Kaufpreise für Ackerland in den nächsten Jahren noch entwickeln?

Welche Rolle spielen dabei auch die vielen privaten Bodenbesitzer in den Dörfern,   wenn Sie eine Entscheidung zu Pacht und Verkauf treffen?

Am 30.11.2016 um 19.00 Uhr werden Wolfram Günther, Mitglied des Landtages Sachsen für Bündnis90 / Die Grünen und Prof. Dr.  Helmut Klüter von der Uni Greifswald  sowie Herr Markus Meyer von der BVVG Bodenverwertung  und -verwaltung GmbH,  Landesniederlassung Sachsen/Thüringen und Oliver Barth vom Biohof Barth in Beckwitz bei Torgau zum Thema Bodenpreisentwicklung  in Ostdeutschland, Triebkräfte und politische Weichenstellungen, speziell zu Sachsen , diskutieren.

Boden, egal ob Ackerland, Wiese oder Wald, ist zum wertstabilen bzw. wertsteigenden Investitionsobjekt geworden. Schon seit einigen Jahren gibt es den Trend, dass hier Firmen und Konzerne investieren, diese  Boden als Geldanlage sehen, aber nichts  mit der ihn nutzenden Landwirtschaft zu tun haben und damit auch nicht ihr Geld verdienen. Und sie haben auch kein Interesse, den Boden als einen eigenständigen lebendigen Organismus zu erhalten und damit seine Fruchtbarkeit langfristig zu sichern.

Die Landwirte aller Sparten merken das sehr deutlich an den Preisen, die sie für Pacht und Kauf zu zahlen haben.  Welche Strategie fährt die BVVG mit den Flächen des Bundes, um sie  Landwirten in der Region, die verantwortlich mit den Böden umgehen, zu übergeben?

Es geht um eine der wichtigsten Fragen im ländlichen Raum überhaupt:  wie  können wir unsere regionale Ernährungs- u. Wirtschaftsgrundlage vor Ort erhalten?

– 200 GRÜNE Änderungsanträge gehen in die Ausschuss-Beratungen zum Doppelhaushalt 2017/18 – aus der Fraktion……………….

Schubert: Unser Haushalt finanziert eine gerechtere, vielfältigere und ökologischere Gesellschaft; nichts Geringeres ist unser Anspruch und dafür kämpfen wir.

…………………………………………………..

Dresden. Die GRÜNE Landtagsfraktion hat ihre politischen Forderungen mit ca. 200 Änderungsträgen mit einem Umverteilungswert von etwa einer Milliarde Euro für den Doppelhaushalt 2017/18 untersetzt. Damit geht sie in die kommende Ausschusswoche, um die Anträge mit den anderen Fraktionen zu beraten.

“Wir GRÜNEN geben dabei nicht mehr Geld aus, als im Haushalt angedacht ist – wir verteilen es nur sinnvoller, so dass es tatsächlich Wirkung entfalten kann. Unser Haushalt finanziert eine gerechtere, vielfältigere und ökologischere Gesellschaft; nichts Geringeres ist unser Anspruch und dafür kämpfen wir. Wir wissen, was wir tun”, sagt Franziska Schubert, finanzpolitische Sprecherin und stellvertrende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Sächsischen Landtag.

Ein Schwerpunkt ist dabei die ‘GRÜNE Personaloffensive’, die mit profunden Berechnungen die Lücken schließen könnte, welche im Personalbereich insbesondere bei Lehrern, Polizei und öffentlicher Verwaltung klaffen. Die GRÜNEN fordern damit die Schaffung von 1.365 neuen Stellen und die Streichung von 443 Vermerken für Stellen, die laut Staatsregierung künftig wegfallen sollen. Mit diesen Maßnahmen könnten in den kommenden beiden Jahren über 1.800 Stellen mit qualifizierten jungen Leuten besetzt werden. Auch nach 2018 kann der Generationenwechsel nur mit Hilfe von festen Neueinstellungskorridoren gemeistert werden.

“Wir schlagen der Staatsregierung vor, wie es funktionieren könnte – nun liegt es am Willen der Koalition aus CDU und SPD, diesen für Sachsen so wichtigen Schritt zu gehen. Es gibt keinen Vorschlag, der umfassender ist als unser Modell, welches ermöglicht, sich um kluge Köpfe und gute Leute zu bewerben“, so Schubert.

Die Förderung der ökologischen Landwirtschaft sowie Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen bleiben GRÜNE Kernforderungen. Auch in diesem Haushaltsentwurf der Staatsregierung kommt der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Ressourcen zu kurz. So ist die Förderung der Naturschutzstationen ein Herzensanliegen und eine Reaktion auf deren dramatische Lage. Es geht darum, ein landesweites Netz an Naturschutzstationen zu schaffen, das helfen soll, die Artenvielfalt zu erhalten. Der Freistaat soll sich finanziell beteiligen, damit die Stationen ihre Aufgaben erfüllen können. Dazu gehören u.a. praktische Naturschutzmaßnahmen, Umweltbildung und die Betreuung von Schutzgebieten.

Damit in Sachsen der soziale Frieden (wieder) möglich wird, bringen die GRÜNEN auch hierzu eine Vielzahl an Anträgen. Es geht vor allem darum, Benachteiligungen abzubauen. “Wir GRÜNE haben den Anspruch, dass eine Gesellschaft vielfältig ist und alle Menschen gut miteinander leben. Neben dem Willen des Einzelnen braucht es gezielte Maßnahmen, um dieses Miteinander zu fördern und dafür zu sorgen, dass keiner auf der Strecke bleibt. Herkunft, Familienhintergrund, Alter und Geschlecht sollten keine Barrieren dafür sein, dass alle in unserer Gesellschaft die gleichen Chancen haben. In den nächsten zwei Jahren wird zum Beispiel die Integration von Geflüchteten eine der großen Aufgaben sein. Da Integration vor Ort geschieht, ist uns GRÜNEN wichtig, dass die Städte, Landkreise und Gemeinden mit dieser Aufgabe nicht allein gelassen werden. Wir haben Änderungsanträge eingereicht, damit für Beratung und Sozialarbeit vor Ort ausreichend Mittel zur Verfügung stehen und diese dann auch vor Ort geleistet werden können.”

Besonderes Augenmerk legen die GRÜNEN auch auf den Hochschulbereich. Hier soll die Grundausstattung aller Hochschulen aufgestockt werden. Den Konkurrenzkampf der Hochschulen über sogenannte Leistungsbudgets weiter zu befeuern, lehnen die GRÜNEN ab. Sie möchten sie abschaffen.

Der Doppelhaushalt 2017/18 für den Freistaat Sachsen wird in der Woche vom 28. November bis zum 2. Dezember 2016 in der sogenannten Klausurwoche des Haushalts- und Finanzausschusses im Finanzministerium beraten. “Ein wichtiger Termin, denn hier werden die Weichen gestellt für die nächsten zwei Haushaltsjahre”, so Franziska Schubert.

“Die Staatsregierung hat einen Haushaltsentwurf vorgelegt, der sich in großen Teilen durch Bestandswahrung auszeichnet – vorsätzlich und wider besseren Wissens! Viele Zahlen wurden einfach nur fortgeschrieben, ohne das von Seiten der Staatsregierung geprüft wurde, ob diese Ansätze noch inhaltlich tragbar sind. Und das, obwohl Studien zur Personalentwicklung, zur Wirkung von Investitionen und zur Situation der Kommunen vorliegen. Trotzdem finden sich im Haushaltsentwurf keine geeigneten Schritte um diese Entwicklungen aufzufangen. Unsere Vorschläge sind geeignet, Sachsens Problemzonen anzugehen.”

PERSÖNLICHE AUSWERTUNG GRÜNES URWAHLFORUM ERFURT (06.11.16)

Am 06.11.16 fuhr ich per Zug von Torgau aus nach Erfurt. Nach einer sehr schönen Stadtbesichtigung der alten Handels- und Universitätsstadt Erfurt nahm ich am grünen Urwahlforum in Erfurt teil. Es fand im nüchternen Comcenter Brühl (Mainzerhofplatz) statt und wurde für die drei Bundesländer Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen ausgerichtet.

Die zahlreichen anwesenden grünen Mitglieder bzw. Sympathisanten konnten sich bürgernah („Basis ist Boss“) eine fundierte Meinung bilden, wer das grüne Spitzenduo für die Bundestagswahl 2017 werden soll: Katrin Göring-Eckardt (Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag), Robert Habeck (stellvertretender Ministerpräsident Schleswig-Holsteins), Toni Hofreiter (Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag) oder Cem Özdemir (Bundesvorsitzender).

Im Eingangsstatement betonte Katrin, dass aus Wirklichkeit und Visionen Zukunft wird. Sie sprach die „Friedliche Revolution in der DDR“ an.
Robert unterstrich die Bedeutung der Bürgerbewegungen mit den Werten Freiheit, Humanität und Demokratie.
Toni hob den Schutz unserer Lebensgrundlagen als Menschheitsfrage des 21. Jahrhunderts hervor. Er setzte sich für die Verteidigung der Menschen- und Bürgerrechte ein.
Cem stellte die konsequente ökologische Modernisierung und ein weltoffenes Deutschland ins Zentrum seines Kurzvortrages.
Beim Thema Rechtspopulismus waren sich alle einig, dass die Bündnisgrünen eine hohe Verantwortung haben, durch klare politische Alternativen den Rechtspopulisten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die große Hilfsbereitschaft der vielen ehrenamtlichen Helfer wurde gewürdigt. Es wurde auch geäußert, dass nicht alle AfD-Wähler Rechtsextreme seien und man diese für demokratische Parteien zurückgewinnen müsse.
Den „Asylrechtskompromiss“ im Bundesrat, an der die „Grüne Jugend“ auf dem Erfurter Urwahlforum Kritik übte, verteidigten in unterschiedlicher Form Katrin, Robert und Cem, indem sie die positiven Aspekte des Kompromisses für mehr Menschlichkeit im Flüchtlingsschutz hervorhoben.
Toni übte an einigen Aspekten des „Asylrechtskompromisses“ grüne Selbstkritik, betonte das Prinzip einer humanen Flüchtlingspolitik und stellte den Schutz der Sinti und Roma in den Vordergrund, die seit Jahrhunderten diskriminiert werden.

Beim Thema Umweltschutz betonte Katrin die große Kernkompetenz der Grünen für den Klimaschutz. Robert kritisierte das System der Massentierhaltung als Fehler im System.
Toni forderte einen Politikwechsel: Ausstieg aus der Kohle und Agrarwende, Cem betonte die umweltspezifische Modernisierung in allen Lebensbereichen, speziell die „Elektromobil-Wende“ in kritischer Kooperation mit der Wirtschaft.
Alle Bewerber/innen waren sich einig, dass des keinen Steuerwahlkampf geben solle. Es wurde als Fehler bezeichnet, dass mit dem Steuerkonzept 2013 auch Teile der Mittelschicht belastet worden wären.
Zur Rolle der Grünen im Parteienspektrum gab es unterschiedliche Positionen.

Katrin will Grün in der Mitte der Gesellschaft verorten und das Image der „Rechthaberpartei“ loswerden.
Robert will nicht nur Koalitionsmacher sein, sondern den Weg für neue gesellschaftliche Bündnisse ebnen und eine grüne Meinungsführerschaft vorbereiten. Die Grünen seien links (Verbesserung der Gesellschaft), liberal (Schutz der Menschenrechte) und konservativ (Bewahrung der Schöpfung).
Toni will die grüne Partei vom Mainstream abheben, lehnt faule Kompromisse ab und verurteilt die zunehmende soziale Schieflage in Deutschland. Die Grünen-Wähler würden sich traditionell als links verorten.Cem will der Mitte der Gesellschaft zeigen, dass Grün wählen die moderne humane Gesellschaft voranbringt.

Einigkeit herrschte darüber, eigenständig in den Wahlkampf zu ziehen. Sowohl Rot-Rot-Grün (Stichpunkt: Sarah Wagenknecht) als auch Schwarz-Grün (Stichpunkt: Horst Seehofer) würden sich als nicht einfach gestalten.

FAZIT:
Alle zur Wahl stehenden Spitzengrünen sind hervorragende und glaubwürdige Repräsentanten der Partei.
Die nachdenkliche, leise und ironische Katrin ist das Verwöhn-Aroma. Sie wird mit großer Sicherheit Spitzenkandidatin im Bundestagswahlkampf 2017, da ein quotiertes Duo gesucht wird und sie die einzige weibliche Bewerberin ist.
Robert positioniert sich als literarisch beschlagener, kompromissorientierter und eloquenter Kandidat, der ein Urwahlforum intellektuell schwindlig reden kann und für die Einigkeit und gegen die Zerrissenheit der Partei Position ergreift.
Toni steht für das grüne Gewissen, das sozial, basisdemokratisch, friedlich und ökologisch schlägt. Er kann Leute herrlich mitreißen und vollauf begeistern. Viele sehen in ihm die Seele der Partei.
Cem repräsentiert die einzigartige Erfolgsstory der multikulturellen Grünen. Als „anatolischer Schwabe“ (Kind türkischer Gastarbeiter aus den 1960er Jahren) hat er es bis in die Spitzenposition der Grünen geschafft. Eine beeindruckende Aufstiegskarriere. Er kann Grün auch für die bürgerliche Mitte wählbar machen.
Wer macht unter den männlichen Bewerbern das Rennen? Meiner Ansicht nach völlig offen. Vielleicht ein Foto-Finish? 
Stefan-Felix Winkler > Bündnis 90/Die Grünen > KV Nordsachsen

GRÜNER Antrag: Sächsische Staatsregierung soll sich für einen Stopp der TTIP-Verhandlungen einsetzen

Lippold: Niemand sollte beim TTIP-Abkommen zwischen der EU und den USA darauf hoffen, im Kielwasser von CETA auf demselben Kurs noch den Hafen zu erreiche

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bringt am 10.11. einen Antrag ins Landtagsplenum, mit dem sie die Staatsregierung dazu auffordert, sich für einen umgehenden Stopp der derzeitigen TTIP-Verhandlungen einzusetzen

Nur das schaffe Chancen für einen transparenten Neuanfang, so Gerd Lippold, wirtschaftspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion.

“Wem wirklich am Zustandekommen eines fairen, demokratisch legitimierten Abkommens zum Abbau von Handelshemmnissen zwischen der EU und den USA gelegen ist, der muss jetzt erkennen, dass dieses Ziel durch Fortsetzung des TTIP-Verhandlungsprozesses nicht mehr erreichbar ist.”

“Angesichts des rasant fortschreitenden öffentlichen Vertrauensverlustes in die Verhandlungen und in die Verhandelnden stellt ein Stopp der TTIP-Verhandlungen den Griff nach der Notbremse dar, um den Karren nicht vollends gegen die Wand zu fahren.

“Von der Sächsischen Staatsregierung fordern wir deshalb in unserem Plenarantrag, dass sie sich – auch im Interesse der Mehrheit unserer kleinen und mittelständischen sächsischen Unternehmen – auf Bundes- und europäischer Ebene für ein Ende der intransparenten Verhandlungen einsetzt und einen konsequenten Neubeginn fordert.”

“Beim CETA-Abkommen zwischen der EU und Kanada haben wir in den letzten Wochen erlebt, dass trotz jahrelanger Verhandlungen wichtige Klärungen und Interpretationen bis zum Schluss offen blieben und buchstäblich erst 5 nach 12 als Reaktion auf hartnäckigsten Widerstand angegangen wurden. Niemand sollte nun beim TTIP-Abkommen zwischen der EU und den USA darauf hoffen, im Kielwasser von CETA auf demselben Kurs noch den Hafen zu erreichen.”

“Auch ein Brüsseler Alleingang könnte nur scheitern. Die Bundesregierung geht davon aus, dass es sich – wie bei CETA – auch bei TTIP um ein gemischtes Abkommen handelt, über das die nationalen Parlamente der EU-Staaten zu entscheiden haben. Jeder Versuch, nach den Erfahrungen mit CETA für TTIP nun diese Mitwirkungsrechte zu umgehen, würde nur Öl ins Feuer der Debatte gießen und in einem Fiasko enden. Wer hätte etwas von einem EU-Handelsabkommen, dessen Durchsetzung der Gemeinschaft in ohnehin schwieriger Situation noch weiter Vertrauen und demokratische Legitimierung rauben würde?”

“Bei so weitreichenden Abkommen wie TTIP und CETA müssen alle nationalen Parlamente der EU-Staaten mit entscheiden. In der Bundesrepublik außerdem der Bundesrat, weil auch Länderinteressen unmittelbar betroffen sind. Deshalb muss die Staatsregierung bereits heute klar Position beziehen.”

“Bei TTIP ist nicht nur der Verhandlungsstand ein großes Problem. Es ist zudem der von Anfang an intransparente und undemokratische Prozess, der es irreparabel macht. Erst der Stopp dieses Prozesses kann einen Neubeginn ermöglichen, in dem von Anfang an transparent wird, wer mit welchem Ziel verhandelt und wie öffentliche Information und parlamentarische Mitwirkung gesichert werden. Nur so können die Bürgerinnen und Bürger ‘mitgenommen’ und verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden.

“Multilaterale Vereinbarungen unter dem Dach der Welthandelsorganisation WTO wären allerdings der weit bessere Weg, um ein regelgestütztes, gerechtes Handelssystem zu etablieren, das nicht zu Lasten Dritter wirkt. Bilaterale Verträge wie CETA oder TTIP können das nicht in derselben Weise leisten.”

Wildbienen – GRÜNE: Von den 407 in Sachsen nachgewiesenen Bienenarten werden 70 Prozent als ausgestorben oder gefährdet eingestuft – Landtagsantrag

Günther: Maßnahmen zum Schutz von Wildbienen dringend notwendig

Dresden. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag fordert von der Staatsregierung verstärkte Anstrengungen zum Schutz von Wildbienen. Ein entsprechender Antrag steht am Mittwochabend (09.11.) auf der Tagesordnung des Sächsischen Landtags.

“Obwohl alle einheimischen Bienenarten unter Schutz stehen, ist für zahlreiche Wildbienenpopulationen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen”, beklagt Wolfram Günther, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion. “Von den 407 in Sachsen nachgewiesenen Bienenarten werden in der Roten Liste 287 Arten als ausgestorben oder gefährdet eingestuft. Das sind 70,5 Prozent. Eine der höchsten Prozentzahlen der Roten Listen Deutschlands.”

“Eine strukturreiche Landschaft ist entscheidend für das Vorkommen von Wildbienen und Hummeln. Dafür müssen neue, insektenschonende Bewirtschaftungskonzepte entwickelt werden, die eine Abkehr von dem bisher üblichen Mahdregime, jede Fläche mehrfach im Jahr komplett abzumähen, bedeuten”, erklärt Günther. “Viele Landwirte, insbesondere die ökologisch wirtschaftenden Betriebe zeigen, dass das auch funktioniert.”

“Von der Staatsregierung werden zwar Blühflächen gefördert. Diese entpuppen sich aberoft als Falle für die Insekten, die sich dort angesiedelt und ihre Brutnester angelegt haben, wenn sie im selben Jahr wieder abgemäht werden oder sogar Bodenbearbeitung durchgeführt wird. Deshalb müssen in Sachsen nicht nur ein artenreiches Trachtangebot, sondern auch Lebensraumflächen gefördert werden”, fordert der Abgeordnete.

“Wenn ein Gebiet über geeignete Habitatstrukturen verfügt und das Vorkommen von Wildbienen oder Hummeln nachgewiesen werden kann, so muss über artenschutz-rechtliche Auflagen sichergestellt werden, dass diese Lebensräume erhalten bleiben können. Zudem ist eine sofortige Reduzierung des Pestizideinsatzes und im Falle der Insekten vor allem der Neonikotinoide nötig, um den Rückgang der Artenvielfalt aufzuhalten.”

Die stärksten Gefährdungen für diese Insekten sind der Verlust von Nahrungspflanzen und Nistplätzen. Durch die enge Fruchtfolge in der Landwirtschaft und eine übertrieben hygienische Pflege kombiniert mit dem Einsatz von Pestiziden kommt es in der Agrarlandschaft zu einer verhängnisvollen Blütenarmut und Lebensraumzerstörung. Auch im Siedlungsraum stellen Nutzungsintensivierung, wie bspw. die ausufernde Bebauung der Stadtrandbereiche, eine große Gefährdung dar.

>> Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Wildbienen wirksam schützen, Tracht und Lebensräume schaffen und erhalten sowie den Einsatz bienengefährlicher Mittel reduzieren“

http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=6482&dok_art=Drs&leg_per=6&pos_dok=0

>> Rote Liste Sachsen, Freistaat Sachen. Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Rote Liste Wildbienen, Kap. 4, Gefährdungssituation

https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/download/natur/Rote_Liste_Wildbienen.pdf

Cartoon von Roger Schmidt

Football Pride Week: Fanorganisationen vernetzen sich gegen Homophobie im Fußball

Zur Football Pride Week im  Oktober 2016 in Berlin erklärt Monika Lazar, Obfrau im Sportausschuss:

Homophobie ist im Fußball weiterhin ein großes Problem. Auch fast drei Jahre nach dem Coming-Out von Thomas Hitzlsperger wartet die Fußballwelt noch immer auf das erste Coming-Out eines aktiven Fußballspielers. In einigen Fankurven gehören homophobe und sexistische Beleidigungen zum Standardrepertoire.

Umso wichtiger ist daher die Arbeit engagierter Fangruppen, wie der „Fußballfans gegen Homophobie“, die gerade ihr 5-jähriges Bestehen feiern. Im Rahmen der Football Pride Week treffen sich diese Woche aktive Fangruppen aus über 20 Nationen in Berlin, um sich untereinander, sowie mit Vereinen und Verbänden zum Thema Homophobie im Fußball auszutauschen, zu vernetzen und Handlungsstrategien zu entwerfen.

Insbesondere auch vor den kommenden Weltmeisterschaften 2018 und 2022 in Russland und Katar, wo Menschenrechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, trans- und intersexuellen Menschen mit Füßen getreten werden, gilt es, dieses Thema stärker in den Fokus zu nehmen.

 

In einer Nacht-und Nebelaktion beginnt die Feuerwehr Eichen im Park von Beilrode zu fällen.

Die Eichen fielen, damit Platz für ein neues Feuerwehrgerätehaus ist, für das das zuständige Landratsamt Nordsachsen noch nicht einmal die schriftliche Baugenehmigung erteilt hat.

Der Bauamtsleiter der Gemeinde Beilrode, Steffen Kretzschmar, der sich am morgigen Sonntag als Bürgermeister zur Wahl stellt, hat hier deutlich seine Kompetenzen überschritten.

beil beil2

Anwohner und Zaungäste sahen Kinder und unzureichend mit Schutzkleidung ausgerüstete Personen auf dem Gelände, wo die Fällung statt fand.

Das wertvolle Eichenholz der Baumstämme wurde zu Kurzholz zerlegt, das nur noch für die Feuerung taugt.

Einen Bürgermeisterkandidat der mit vollendeten Tatsachen eine Baugenehmigung erzwingen will und Arbeitsschutz außen vor lässt, sollten die Beilroder nicht wählen, denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.

Kreissprecherin Barbara Scheller stellt fest:” Man kann sich über die Vorgänge wundern oder als Beilroder Holger Schulze wählen.”

Maicher: Landesfinanzierte Forschung muss in Sachsen möglich bleiben. Fachhochschulen dürfen nicht hinten runter fallen

Dresden. Der Wissenschaftsausschuss des Sächsischen Landtages traf sich heute mit den Rektoren und den für Forschung zuständigen Prorektoren der sächsischen Fachhochschulen. Dabei wurde unter anderem über die Leistung der Hochschulen für Angewandten Wissenschaften (HAW) im Bereich der Forschung gesprochen. Hierzu erklärt Dr. Claudia Maicher, die hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

“Unser heutiges Treffen hat noch einmal unterstrichen, wie wichtig anwendungsorientierte Forschung für Sachsen ist. Die sächsischen Fachhochschulen leisten hier hervorragende Arbeit. Es ist für mich völlig unverständlich, dass die Staatsregierung das nicht ausreichend würdigt und unterstützt.”

“Während die Hochschulen einen Drittmittelrekord nach dem nächsten verkünden, wird gleichzeitig die landeseigene Forschungsförderung seit Jahren zurückgefahren. Im Jahr 2014 standen für die laufenden Zwecke der Forschung aus Landesmitteln noch 11,8 Mio. Euro zur Verfügung. Ein Jahr später wurden die Mittel um die Hälfte auf nur noch 5,58 Mio. Euro reduziert. In diesem Jahr stehen zwar nach langen Verhandlungen 9,58 Mio. Euro zur Verfügung. Aber auch das ist unzureichend.”

Die Antwort von Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange (SPD) auf eine kleine Anfrage der Abgeodneten zur Forschungsförderung zeigt das sehr deutlich:

“Bereits im September 2015 musste ein Förderstopp verhängt werden, da der Haushaltstitel überzeichnet war. Das heißt, dass nur fünf Monate nach der Verabschiedung des derzeitigen Doppelhaushaltes, die Landesmittel zur Forschungsförderung aufgebraucht waren. Dabei ist die Landesforschungsförderung gerade für die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften besonders wichtig. Von den 87 bewilligten Projekten lagen 37 in der Verantwortung der Fachhochschulen. Dazu kommt, dass Landesforschungsförderung besonders im Bereich der Grundlagenforschung eine wichtige Rolle einnimmt. Besonders auf Gebieten wo Drittmittel nicht leicht zu bekommen sind, muss es eine geeignete landesseitige Förderung geben.”

“Der Staatsregierung scheint es aber wichtiger zu sein, weiter an der Sparschraube zu drehen. Für die nächsten beiden Jahre sind in ihrem Haushaltsentwurf nur noch 8,35 Mio. und 8,77 Mio. Euro für die laufenden Zwecke der Forschungsförderung vorgesehen. Einen fest reservierten Anteil für die Fachhochschulen, wie bisher üblich, soll es nicht geben.”

“Für mich steht fest, Forschung muss auch unabhängig von Drittmitteln in Sachsen in Zukunft möglich bleiben und die Fachhochschulen dürfen bei der Forschungsförderung nicht hinten runter fallen. Meine Fraktion wird deshalb in den kommenden Haushaltsverhandlungen einen Antrag einbringen, um die sächsische Forschungsförderung wieder zu einem Instrument für Innovation, auch jenseits der Drittmittel- und reinen Auftragsforschung zu machen”, erklärt die Abgeordnete abschließend.

>> Antwort von Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange (SPD) auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Claudia Maicher (GRÜNE) ‘ Landesforschungsförderung – Mittelabfluss ‘ (Drs 6/5427)

http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=5427&dok_art=Drs&leg_per=6&pos_dok=1

Aktuelle Debatte zur mangelnden ÖPNV-Finanzierung − GRÜNE: Die Staatsregierung ist gerade dabei, einen kapitalen Fehler zu begehen

Meier: Wir fordern mit den zusätzlichen 50,2 Mio. Euro pro Jahr vom Bund, Abbestellungen zu verhindern und zurückzunehmen anstelle den sächsischen Zukunftssicherungsfonds zu füllen

Dresden. “Die heute durch uns GRÜNE beantragte Aktuelle Debatte zum Thema ÖPNV-Finanzierung war richtig und sie kam zum richtigen Zeitpunkt”, ist Katja Meier, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, überzeugt.

“Die Staatsregierung ist gerade dabei, einen kapitalen Fehler zu begehen”, erklärt die Abgeordnete das Anliegen der heutigen Debatte. “Nachdem die Staatsregierung den Haushaltsentwurf für die Jahre 2017/18 vorgelegt hatte, entschied der Bund Sachsen jährlich 50,2 Mio. Euro zusätzlich an Regionalisierungsmitteln für den ÖPNV zur Verfügung zu stellen. In einer Ergänzungsvorlage zum Haushaltsentwurf hat die Staatsregierung vorgeschlagen, von den zusätzlichen 50,2 Mio. Euro nur 1,3 Mio. Euro in 2017 und 2,6 Mio. Euro in 2018 an die Zweckverbände weiterzuleiteten. Weitere 3,8 Mio. Euro bzw. 3,2 Mio. Euro sollen für schlechtere Zeiten zurückgelegt werden.”

“Mit 45 Mio. Euro aus den Bundesmitteln will Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) eigene Landesmittel, die für den ÖPNV vorgesehen waren, ersetzen. Diese eingesparten Gelder sollen in den sächsischen Zukunftssicherungsfonds geschoben werden. 41 Mio. für Infrastrukturinvestitionen sollen nur noch aus Bundesmitteln finanziert werden. Und auch an der Finanzierung des Schülerverkehrs will sich das Land finanziell überhaupt nicht mehr beteiligen. Selbst die letzten symbolischen 4 Mio. Euro Landesmittel jährlich sollen jetzt auch durch den Nachschlag der Bundesmittel bezahlt werden.”

“Viel sinnvoller wäre es, diese zusätzlichen Gelder an die Zweckverbände weiterzuleiten. Im S-Bahn-Verkehr zwischen Meißen und Pirna muss der 15-Minuten-Takt finanziert werden. Die vom Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) geplante Abbestellung der Bahnverbindung zwischen Thalheim und Aue könnte so zurückgenommen werden. Zudem könnte endlich die mit dem Bau des City-Tunnels in Leipzig versprochene umsteigefreie Direktverbindung zwischen Plauen und Leipzig kommen”, erläutert Meier.

“Mein Eindruck aus der heutigen Debatte war: Dieser Coup der Staatsregierung war den meisten Abgeordneten von CDU und SPD bislang nicht klar. Die Redebeiträge gerade des SPD-Abgeordneten Thomas Baum zu unserer heutigen Debatte stimmen mich vorsichtig optimistisch. Angedeutet wurde, dass die aktuellen Vorlagen der Staatsregierung eventuell noch durch Änderungsanträge der Koalition abgemildert werden könnten.”

“Ich fordere die CDU- und SPD-Abgeordneten auf, sich jetzt mit der aktuellen Fehlplanung der Ergänzungsvorlage zum Haushaltsentwurf auseinanderzusetzen. Ansonsten sollten sie aufhören, in Interviews zu erzählen, dass Sie sich für ein auskömmliches und gutes Bahnangebot für die Menschen ihrer Region einsetzen.”

“Die GRÜNE-Landtagsfraktion wird sich weiter für die Verbesserung des ÖPNV-Angebots in Sachsen engagieren. Sollten sich CDU und SPD nicht durchringen können, auch eigene Landesmittel für den Schülerverkehr bereitzustellen und den Zweckverbänden mehr Bundesgelder weiterzuleiten, werden wir im Haushaltsverfahren eigene Anträge dazu stellen”, so die Abgeordnete Meier. “Auch die Menschen jenseits der Ballungszentren, die nicht ein Auto nutzen können oder wollen, haben ein Anrecht auf Mobilität. Sie wird ihnen schon viel zu lange vorenthalten.”

>> Vergleich der Regionalisierungsmittel:

https://www.gruene-fraktion-sachsen.de/fileadmin/user_upload/vorher_nachher_HH17_18.pdf

>> Gesetz über die Feststellung des Haushaltsplanes des Freistaates Sachsen für die Haushaltsjahre 2017 und 2018 (Haushaltsgesetz 2017/2018 – HG 2017/2018) – Drs 6/5550:

http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=5550&dok_art=Drs&leg_per=6

 

>> Ergänzungsvorlage zum Einzelplan 07 SMWA:

https://www.gruene-fraktion-sachsen.de/fileadmin/user_upload/ua/Einzelplan07_SMWA_Ergaenzung_HH17-18.pdf

 

Stephan Kühn

Zum heute vorgestellten Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand Deutsche Einheit erklären Monika Lazar, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus, und Stephan Kühn, Berichterstatter für den Aufbau Ost:

Nach dem Sommer 2015, der besonders in Sachsen durch die massive Zunahme an rechter Gewalt in Erinnerung geblieben ist, stellt der Schwerpunkt Rechtsextremismus im Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit ein wichtiges Signal dar. Das öffentliche Benennen von gesellschaftlichem Rassismus ist ein erster Schritt, um die Spirale der Gewalt gegen Geflüchtete und andere Minderheiten zu stoppen. Dresden, Heidenau und Freital sind Symbole einer Gesellschaft, in der Rassismus in weiten Teilen akzeptiert wird. Der von der Bundesregierung in diesem Zusammenhang verwendete Begriff „Fremdenhass“ führt jedoch in die Irre, weil er den Betroffenen eine Fremdheit zuschreibt, die von Rechtsextremen und Populisten häufig zur Legitimation von Diskriminierung oder Übergriffen genutzt wird. Rassismus ist als solcher zu benennen. Es darf jedoch nicht bei der Benennung bleiben.

Bei den Protesten gegen die Aufnahme von Flüchtlingen sei deutlich geworden, dass die Grenzen zwischen bürgerlichen Protesten und rechtsextremistischen Agitationsformen zunehmend verschwömmen. Es ist gut, dass die Bundesregierung dies endlich zur Kenntnis nimmt. Die Bundesregierung spricht von “besorgniserregenden Entwicklungen”, die das Potential hätten, “den gesellschaftlichen Frieden in Ostdeutschland zu gefährden”. Daher muss sie nun handeln. Eine schwache Zivilgesellschaft, die von Bund und einigen Ländern jahrelang allein gelassen wurde, sowie die vor allem im ländlichen Raum zum Teil katastrophale Situation der Infrastruktur gehören zu den Ursachen des Problems.

Die Wirtschaftsförderung für die ostdeutschen Länder mit dem Auslaufen des Solidarpakt II in ein gesamtdeutsches System für strukturschwache Regionen zu überführen, ist richtig. Bisher ist es aber bei der Ankündigung im Koalitionsvertrag geblieben. Die Zeit drängt, die neue Förderkulisse muss bis zum Ende der Legislaturperiode stehen. Die Neugestaltung der Daseinsvorsorge mit Blick auf das Ziel „gleichwertiger Lebensverhältnisse“ lässt sich nämlich nicht durch Pilotprojekte und Modellvorhaben lösen. Die Kanzlerin steht im Wort, die im Koalitionsvertrag festgehaltene Vereinbarung umzusetzen und endlich die notwendigen Schritte für die vollständige Angleichung der Renten zwischen Ost und West einzuleiten und ein verbindliches Datum für die Umsetzung festzulegen.