Ob der Ausbau des Frachtflughafens Halle/Leipzig kommt ist noch nicht entschieden. Der Ausbau  des Flughafens würde eine Zunahme von 50% der Starts und Landungen bedeuten und daher natürlich eine Zunahme von Lärmbelastung und Schadstoffen, mehr Flächenversiegelung und natürlich auch ökologische Folgen.

Doch das Argument “Jobs für die Region” zieht. Aber ist es überhaupt begründet? Zu diesen ökonomischen Aspekten hält Peter Büscher diesen Donnerstag 09.02.23 einen Vortrag im Planetarium Schkeuditz. Start ist 18:30Uhr, danach wollen wir gemeinsam mit Stadtrat Oliver Gossel über mögliche Forderungen und Entlastungen Lärmgeplagter Bürgerinnen und Bürger sprechen.

Wir erklären gemeinsam:

Jegliche Art von Gewalt gegen Mandatsträgerinnen und Mandatsträger, Vertreterinnen und Vertreter von staatlichen Einrichtungen, Vereinen und sozialen Diensten sowie Journalistinnen und Journalisten ist mit den demokratischen Grundwerten nicht vereinbar.

Personen, die mit Trommeln, Fackeln und Trillerpfeifen bei Aufmärschen vor Privathäusern oder auf unangemeldeten Demonstrationen versuchen, Politikerinnen und Politiker einzuschüchtern oder zu bedrohen, haben den Boden des demokratischen Diskurses verlassen.

Die derzeitigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, die besonders in Sachsen gerade tagtäglich Menschenleben fordert, sind aus unserer Sicht notwendig.

Legitim ist es, diese Maßnahmen zu diskutieren und sachlich zu kritisieren. Dieser Diskurs ist Grundlage unserer Demokratie. Das politische Ringen um die beste Lösung ist dafür ein tragfähiges Fundament für unsere Demokratie.

Unter dem Deckmantel von Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen tummeln sich zunehmend Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker. Diesen Menschen geht es nicht mehr um die politische Auseinandersetzung über die Maßnahmen, um die Wahrnehmung der Versammlungs- oder Demonstrationsfreiheit, sondern um den Angriff auf unsere freiheitliche demokratische Grundordnung.

Wir erklären unsere Solidarität mit allen Demokratinnen und Demokraten, wie unserem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer MdL, der Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Petra Köpping MdL, die sich Aufmärschen vor ihren Privathäusern gegenübersahen, und allen weiteren Ministerinnen und Ministern, allen Abgeordneten sowie allen kommunalen Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern.

Volkmar Winkler – SPD Kreisvorsitzender im Landkreis Nordsachsen

Barbara Scheller – Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen im Landkreis Nordsachsen

Denis Korn – Sprecher Bündnis 90/Die Grünen im Landkreis Nordsachsen

Luise Neuhaus-Wartenberg – Kreisvorsitzende DIE LINKE Nordsachsen

Martin Ermler – FDP Kreisvorsitzender im Landkreis Nordsachsen

 

Nordsachsen am 22.12.2021

Computergrafik Asyl

Mit „fragwürdiger Härte“ beschreibt Barbara Scheller das Vorgehen der Bundespolizei anlässlich der Abschiebung einer siebenköpfigen Georgischen Familie im Oschatzer Ortsteil Lonnewitz .

Die sichtlich genervten Nachbarn berichteten mir von einer völlig überzogenen Aktion in dem kleinen beschaulichen Ort.

Bürger aus der Nachbarschaft fanden es gespenstig, wenn früh 6 Uhr mit Großaufgebot Polizeiautos – in ihrem eigentlich überschaubaren  Dorf – auf eine Familie mit fünf zum Teil sehr kleinen Kindern in einem Jagd gemacht wird, als handelt es sich um Schwerverbrecher.

Die Tatsache, dass die Mutter der muslimischen Familie zu Beginn der Abschiebung ohne Kopfbedeckung die Wohnung verlassen musste ist ein Eklat. Die Frau erlitt vor Ort offensichtlich einen Schwächeanfall, wurde von der Familie getrennt und im Oschatzer Krankenhaus einem Arzt vorgestellt und von dort aus zur Abschiebung transportiert.

Aus meiner Sicht, wäre es angemessen gewesen, einen Arzt vor Ort zu holen und die Kinder in dieser Stresssituation nicht von Ihrer Mutter zu trennen.

Die Familie hatte der freiwilligen Rückreise nach Georgien im Vorfeld zugestimmt .

Aus meiner Sicht, ist die Abschiebung und die mit ihr verbundene Vorgehensweise eine unangemessene Härte für diese Famile

 

Barbara Scheller

Kreissprecherin  (Pressemitteiung vom 30.6.2021)

Am 13.5. probierten wir Torgauer Grüne die bereits erfolgreiche Tradition des grünen Stammtisches online fortzusetzen. Leider war die Resonanz dabei nicht so groß wie bei den “normalen Stammtischen” zuvor. Trotzdem stellte sich bei diesem online-Stammtisch kurz der ab Juni neue Landesgeschäftsführer von Bündnis´90/Die Grünen Sachsen, Stephan Stach, via Internet aus Warschau vor:
Stephan Stach ist Historiker und Slavist und hat in den letzten Jahren
an verschiedenen Universitäten und Forschungsinstituten in Deutschland,
Tschechien und Polen gerbeitet, zuletzt am POLIN Museum für die
Geschichte der polnischen Juden. Politisch aktiv ist er seit seiner
Schulzeit in den Neunzigern. Das Engagement gegen Rechtsextremismus und
später als Mitglied von Amnesty International für die Menschenrechte
haben ihn schließlich 2004 zu Bündnis 90/Die Grünen geführt. In der
Partei hat er sich vor allem kommunalpolitisch in Leipzig engagiert,
bevor er 2015 nach Warschau zog. Ab Juni kommt ist er als
Landesgeschäftsführer nach Sachsen zurück.
Für Juni/Juli überlegten wir uns, dann vielleicht wieder live ein Treffen im Sinne des grünen Stammtisches an der Elbe in Form eines Picknicks zu machen. Informationen hierzu wird es rechtzeitig geben.

Dr. Daniel Gerber, MdL  Bündnis 90 / Die Grünen analysiert die Situation tagaktuell auf der hier verlinkten Webseite


… Weitere Stärkung der Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger

… 01. Mai. 2020 –

Das sächsische Kabinett hat sich im Rahmen der Corona-Pandemie auf eine neue Rechtsverordnung verständigt, die am 4. Mai in Kraft tritt.

“Der vehemente Einsatz von uns Bündnisgrünen für unsere Grundrechte spiegelt sich in der neuen Rechtsverordnung wieder. Sachsen geht mit den weitreichendsten Bestimmungen im Versammlungsrecht im Bundesvergleich voran: 50 Personen können an Demonstrationen teilnehmen, unter Berücksichtigung der notwendigen Hygieneregeln sind auf Antrag sogar mehr Teilnehmende möglich. Unsere Demokratie lebt von Meinungsäußerung und gewinnt durch diese Rechtsverordnung wieder an Kraft hinzu”, erklärt Norman Volger, Landesvorstandssprecher von BÜNDIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen.

“Die stark eingeschränkte Religionsfreiheit der vergangenen Wochen war für viele Menschen, die ihren Glauben nicht frei ausleben konnten, eine zusätzliche Last in diesen schweren Zeiten. Gottesdienste werden mit der neuen Rechtsverordnung nicht mehr auf eine Personenzahl begrenzt und Glaubensgemeinschaften können wieder zusammenfinden. Wir müssen die Eindämmung der Pandemie und den Erhalt unserer Grundrechte unter einen Hut bekommen. Die neue Rechtsverordnung ist ein großer Schritt in die richtige Richtung und ein Gewinn für unsere Demokratie in Zeiten der Krise”, so Christin Furtenbacher, Landesvorstandssprecherin von BÜNDIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen weiter.

Neue Corona-Rechtsverordnung – Bündnisgrüne: Lockerungen in Sachsen bedeuten Verantwortung füreinander

Schubert: Wir sehen die vollumfängliche Wiederherstellung aller Grundrechte als unsere Pflicht

Dresden. Morgen tritt die neue Rechtsverordnung in Sachsen zur Eindämmung des Corona-Virus in Kraft. Dazu erklärt Franziska Schubert, Vorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

“Das Ziel der Maßnahmen ist auch weiterhin, Infektionsketten zu unterbrechen und Menschenleben zu schützen. Die spürbaren Lockerungen, die am Montag in Kraft treten, sind mit Augenmaß gewählt, um das Gesundheitssystem nicht zu überfordern.”

“Als BÜNDNISGRÜNE sehen wir jedoch auch die vollumfängliche Wiederherstellung aller Grundrechte als unsere Pflicht. Sie dürfen nur solange eingeschränkt werden, wie dies unbedingt nötig und verhältnismäßig ist. Wir stehen an der Seite derjenigen, die die Freiheitsrechte hochhalten und berechtigte Fragen hinsichtlich ihrer Einschränkungen stellen. Die weitreichenden Ausgangsbeschränkungen werden morgen endlich beendet und ein erster Schritt hin zur Wiederherstellung des Versammlungsrechts erfolgt.”

“Wir setzen auf das eigenverantwortliche Handeln der Bürgerinnen und Bürger. Die Menschen in Sachsen haben in den letzten Wochen bewiesen, dass sie Verantwortung füreinander übernehmen. Es sind die positiven Kräfte in unserer Gesellschaft, die uns durch die Krise tragen. In Zeiten der Einschränkungen zeigen die Menschen in Sachsen einmal mehr, wie viel Solidarität, Kreativität und auch Erfindergeist im Freistaat zuhause ist.”

“Für uns BÜNDNISGRÜNE ist der nächste Schritt, bei Wahrung der notwendigen Schutzmaßnahmen, die schrittweise Wiederöffnung von gastronomischen Einrichtungen. Wir sehen hier die Not. Wichtige Einrichtungen des öffentlichen Lebens und der Freizeitgestaltung sollten Schritt für Schritt wieder öffnen dürfen: Tierparks, Museen, Bibliotheken sowie Kultureinrichtungen. Was an der frischen Luft stattfinden kann, muss wieder geöffnet werden, besonders die Spielplätze.”

“Im Kita-Bereich muss unbedingt für Alleinerziehende und Härtefälle eine weitere Öffnung erfolgen. Der Blick für die sozialen Fragen ist enorm wichtig und als BÜNDNISGRÜNE setzen wir uns dafür ein. Neben der wirtschaftlichen Dimension sehen wir immer auch die soziale Dimension: Existenznöte, Insolvenzen und Arbeitslosigkeit erfordern ein Schutzschild. Die gesundheitlichen, psychischen und sozialen Schäden müssen mitgedacht werden. Darum ist die Öffnung der Fachberatungen im sozialen und psychosozialen Bereich, die ab morgen wieder möglich ist, wichtig.”

“Eine weitgehende Rückkehr in Richtung Normalität hängt auch von Rahmenbedingungen ab, die es nach wie vor zu verbessern gilt. Das betrifft die Ausrüstung mit Schutzbekleidung, überall dort, wo es vonnöten ist sowie eine weitere Erhöhung der Test- und Laborkapazitäten, um auch wiederholend testen zu können bei Risikogruppen. Eine deutliche Unterstützung für Kliniken, Medizin und Pflege sowie eine Stärkung der kommunalen Gesundheitsämter wird der Sächsische Landtag in den nächsten Wochen eng begleiten.”

“Wichtig ist zudem Kohärenz: Es darf bei weiteren Öffnungen zu keinen Ungleichbehandlungen ähnlicher Betriebs- und Veranstaltungsformate kommen; das wirft Fragen auf und ist kaum erklärbar.”

“Die Aufarbeitung der Pandemie und die Diskussion über Konsequenzen sowie ‘das Leben danach’ müssen wir als Gesellschaft gemeinsam angehen. Auf die Phase der Einschränkung muss eine Phase der weiteren gesellschaftlichen Öffnung und starker Teilhabe folgen.”

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Der Landesvorstand in Dresden gibt folgende Informationen:

Das Corona-Virus ist eine außergewöhnliche Herausforderung für uns alle. Es war richtig, dass die Länder und die Bundesregierung mit drastischen Maßnahmen alles dafür getan haben, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Nur so können wir unser Gesundheitssystem vor einem Zusammenbruch bewahren, nur so können wir aktuell die Risikogruppen schützen und Menschenleben retten. Wir werden diese Maßnahmen noch einige Zeit durchhalten müssen.

Wir haben aber die Hoffnung, dass diese Maßnahmen Wirkung zeigen werden. Dass die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Und klar ist auch: So weitgehende Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft können kein Dauerzustand sein. Denn diese Maßnahmen haben schwere Auswirkungen auf unser aller Leben, sie haben schwere ökonomische, soziale und bürgerrechtliche Folgen.

Wir können das Virus nicht mit einem Mal überwinden. Solange es keinen Impfstoff gibt, wird das Risiko einer Ansteckung hoch bleiben. Einschränkungen, wie wir sie jetzt erleben, können wir aber nicht lange durchhalten. Manches muss vielleicht auf lange Sicht, bis ein Impfstoff zu Verfügung steht, zur Gewohnheit werden: Häufiger Hände waschen, Abstand halten, Schutzmasken tragen, wenn man besonders gefährdete Menschen trifft, vielleicht auch große Menschenansammlungen vermeiden.

Mit den Maßnahmen, die wir ergriffen haben, verschaffen wir uns Zeit, um uns auf die nächste Welle vorzubereiten. Es wird bereits vieles dafür getan, um Maßnahmen schrittweise wieder lockern zu können. Um Entscheidungen treffen zu können, wann und wie dies gemacht wird, bedarf es allerdings noch Informationen, die erst in den nächsten Tagen und Wochen vorliegen werden.

Zugleich müssen wir die Zeit nutzen, intelligentere Wege vorzubereiten, um die Epidemie zu kontrollieren und eine Überforderung des Gesundheitssystems zu verhindern. Wir müssen raus aus dem Dilemma, uns zwischen der Überforderung des Gesundheitssystems und dem Zusammenbruch der Wirtschaft entscheiden zu müssen.

Dafür braucht es jetzt eine nationale, europäische, globale Kraftanstrengung: Alle gesellschaftlichen und ökonomischen Ressourcen müssen gebündelt werden, um der Pandemie Herr zu werden. Wissenschaft, Staat, Unternehmen und Zivilgesellschaft müssen dafür Hand in Hand zusammenarbeiten. Wir werden auch nur dann erfolgreich sein, wenn wir viel enger europäisch und international kooperieren als bisher.

Wir müssen die kommenden Wochen konkret nutzen, um mehr über das Virus zu lernen, unser Gesundheitssystem zu stärken und gezieltere innovative Möglichkeiten zu entwickeln, Ausbrüche sehr schnell einzudämmen (Testen und Tracing). Uns stehen mit den digitalen Technologien heute Instrumente zu Verfügung, die es bei früheren Epidemien und Pandemien nicht gab. Die gilt es nun gezielt zu aktivieren und zu nutzen. Wir brauchen aktuelle massive Anstrengungen, um mehr medizinische Geräte und endlich ausreichend Schutzkleidung herzustellen und zu verteilen, um Testkapazitäten auszuweiten, um die Forschung an Therapien und Impfstoffen voranzubringen. Wenn die Menschheit sich im Ziel einig ist, kann sie in kurzer Zeit Unglaubliches leisten.

Es geht um schwierige Abwägungen und sehr grundlegende Entscheidungen. Auch in Krisenzeiten ist der beste Weg zur besten Antwort die offene demokratische Debatte und eine wertegebundene Haltung, die den Zusammenhalt stärkt und nicht infrage stellt. Die verschiedenen Optionen und Maßnahmen werden von den zuständigen Behörden und Wissenschaftlern diskutiert. Die Politik braucht valide, wissenschaftlich basierte Entscheidungsgrundlagen. Und muss dann entscheiden.

Trotzdem die Sonne lachte, fanden sich über 120 Besucher ein. Wenn Landwirte und andere Interessierte dieser Veranstaltung einen so hohen Stellenwert einräumen, dann hat das seine Gründe. Und noch diese Info vorab: der nächste Termin ist der 5.11.2020, u.a. zu dem Themen Mikroplastik im Boden und Auswirkungen von 5G auf den Boden.

Herr Einsiedel als Hauptorganisator nannte ein paar konkrete Zahlen zum Ökolandbau in Deutschland:   2019 wurde ein Umsatz von 11,2 Mrd. € im Biobereich erzielt, vor allem der Zuwachs über Discounter ist riesig. Wenn nun noch die Leistungen der Biobauern bzgl. der Gesunderhaltung unseres Ökosystems belohnt würden, wäre der Branche viel geholfen und noch mehr Landwirte würden einen Umstieg wagen. Auf jeden Fall ist es den Grünen gelungen, den Ökolandbau im Koalitionsvertrag Sachsens sehr stark zu verankern. Man darf auf die Effekte gespannt sein.

Wieder ließ Herr Einsiedel eine Vielzahl von renommierten Referenten zu verschiedensten Themen zu Wort kommen. Alle Präsentationen sind unter www.naturland.de  Reiter ´themenübergreifende Fachveranstaltungen´ in einigen Tagen einsehbar.

Am Anfang stand Herr Prof. Dr. Hülsbergen von der TU München, der zu den betrieblichen und überbetrieblichen Stoffkreisläufen referierte.
Um einen weiteren Verlust von Nährstoffen im Boden zu verhindern, müssen die Stoffkreisläufe unbedingt geschlossen werden.       Er untersuchte diese These anhand von Stickstoff und Phosphor und stellte mehrere Varianten von Stoffkreisläufen anhand von ganz konkreten Zahlen vor. Auch wurden neuere Tendenzen mit Gärresten aus Biogasanlagen untersucht.

Die ´ausgelagerten´ Nährstoffe aus den Großstädten müssen wieder zurück gewonnen werden, da sich dieser Trend immer mehr verstärkt. Im Moment ist das nur über Kompost und Klärwerke denkbar. Doch gerade hier liegt eine Quelle für Mikroplastik im Boden (Anmerkung d. Verf.)

Ebenso ist der Einfluss von bestimmten Pflanzen bzlg. ihrer Wurzelmasse und ihrer Fähigkeit zur  Nährstoffmobilisierung aus tieferen Bodenschichten mehr einzubeziehen.       Dazu wurden Klee-Grasgemische mit ganz bestimmten Pflanzenarten untersucht.

Prof. Dr. Hülsbergen benannte als wichtigste Grundlage eine entsprechende Betriebsstruktur, die die Rückführung von Nährstoffen sowie Bildung von Humus ermöglicht. Gerade im Ökolandbau ist eine ausgeglichene Nährstoffbilanz notwendig, was den Landwirten über Stalldunggaben bzw. entsprechende Fruchtfolgen gelingt.

Es gibt aber auch Entwicklungen web-basierter Nährstoffmanagementsysteme: das so genannte WebMan- System. Mit diesem Entscheidungsunterstützungssystem soll die Nährstoffbilanz dem Landwirt in seinem Betrieb tagaktuell zur Verfügung stehen. Herr Prof. Schmidtke vom Lehrstuhl für Ökologie an der HTWK in Dresden, ist hier federführend.

Es gibt dazu ein Netzwerk von Pilotbetrieben. Allerdings sind diese in den ostdeutschen Bundesländern sehr gering vertreten – in Sachsen 2 ökologisch und 2 konventionell wirtschaftende Betriebe, in Thüringen gar kein Betrieb, in ähnlich geringen Größenordnungen in allen anderen.

Geht man von einem fallenden Anteil von Humus und damit auch gebundenem Kohlenstoff im Boden aus, wird der Klimawandel noch verstärkt. Ökologisch wirtschaftende Betriebe haben hier auf jeden Fall eine ausgeglichenere Bilanz.

Zu Sachsen wusste Prof. Hülsenberger noch anzumerken, dass der Tierbesatz je ha sehr unterschiedlich verteilt ist und mitunter eine recht einseitige Fruchtfolge praktiziert wird.       Durch beides kann es zu Problemen mit der Phosphorversorgung kommen, was sich besonders bei der Umstellung auf Ökolandbau auswirken könnte.

Dr. habil. H. Spieß von der Landbauschule Dotterfeldhof stellte verschiedene Versuche seiner Einrichtung vor. Er zeigte z. B. Strategien des Biolandbaus zum Klimawandel auf. Allererstes Ziel muss es sein, klimaneutral zu wirtschaften. Dazu zählen einmal die Humusbildung im Boden einschließlich des Anbaus von Humusbildung begünstigenden Pflanzen. Er riet, das Naturgesetz der ´Vielfalt´ zu kopieren, welches zu einer Stabilität, zu Gesundheit und Resilienz insgesamt führt.

Außerdem sprach er über den Einfluss von Kali und Kompost und verschiedenen Zuführungsvarianten. Immer wirkten sich Kompostgaben positiv auf den Humusgehalt im Boden und damit auch auf die Nährstoffverfügbarkeit insgesamt aus.

Weitere Versuche in dem Landgut drehen sich um spezielle Wiesensaatmischungen mit Kräutern für mehr Tiergesundheit. Die Kräuter werden in extra Reihen ausgesät, damit sie nicht im Gras-Kleegemisch untergehen.

In der Landbauschule werden Sorten gesammelt und als geeignete Liniensorten erhalten. Vor 150 Jahren waren Sorten maximal Populationen, heute versammelt man 300 verschiedene Genotypen von Winterweizen in der Einrichtung und kann diese gezielt zu bestimmten Aspekten untersuchen – allen voran im Moment zu Trockenheitsresistenz. Gentechnik kann das nicht mit dem Austausch eines Gens erreichen, da diese Eigenschaft auf viele Gene verteilt ist. Insofern sind diese Bestrebungen zielführender.

Eine hoffungsvolle Initiative von Bioherstellern und Biomärkten, das ´Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft´ stellten Kati Partzsch und Malte Reupert, Geschäftsführer Biomare Leipzig, vor.
Es geht u.a. darum, Forschungslücken zu füllen, zu informieren und ins Gespräch mit anderen Landwirten sowie allen, die an der Landwirtschaft beteiligt sind, zu kommen und auch den Druck für eine pestizidfreie Landwirtschaft auf die Politik zu erhöhen, indem man diese über die Forschungsergebnisse gezielt informiert.

Verschiedene Studien konnten schon beweisen – die Ackergifte sind präsenter als wir wahr haben wollen.

Die Studie Urinale konnte stichprobenartig Glyphosat m Urin verschiedensten Alters-u. Bevölkerungsgruppen nachweisen. Die Baumrindenstudie 2019 wies ebenso Glyphosat nach, obwohl dies nach wiss. Meinung gar nicht über Luft verfrachtet werden könne. Insgesamt fanden die Forscher bei letzterer Studie 106 Substanzen in unterschiedlichen Kombinationen. Selbst DDT, dessen Einsatz in Deutschland seit Jahrzehnten verboten ist, wurde am zweithäufigsten nachgewiesen. Eine kontaminationsfreie Landwirtschaft wird nach diesen Ergebnissen immer unwahrscheinlicher und es muss unbedingt gehandelt werden. Eine toxikologische Bewertung von möglichen Mehrfachbelastungen ist noch gar nicht erfolgt. In der heutigen Zeit sollte in eine Betriebsbilanz die Klima- u. Umweltwirkung des Handelns mit einfließen.

Man will international werden, mit den Forschungsergebnissen an die breite Öffentlichkeit gehen. Auf jeden Fall gibt es Möglichkeit, Mitglied oder Verbündeter zu werden.

Nicht nur für Tierhalter war der Vortrag von Fr. Dr. Gabriele Arndt von der Salut Vet GmbH zur Antibiotikaminimierung oder warum man Heilpflanzen in modernen Tierkonzepte integrieren sollte.

Bakterien, die mit Antibiotika bekämpft werden, können Resistenzen bilden. Verschiedene Pflanzen haben verschiedene antibakterielle Wirkung. Thymian ist dabei ihr persönlicher Favorit, da er eine stark keimtötende Wirkung hat. Es gibt verschiedene Präparate die die Tiergesundheit z. B. durch Anreicherung in der Stallluft oder als Futterzugabe erhöhen. Als Effekt kann weniger Antibiotika gegeben werden. Außerdem können hier keine Resistenzen entwickelt werden, es gibt keine Karenzzeiten und es ist eine Selbstmedikation möglich.

Das Thema Glyphosat ist nach wie vor nicht abgeschlossen und so referierte Fr. Prof. em. Dr. Monika Krüger vom Thaer-Institut der Uni Leipzig darüber, dass weltweit 750 Präparate in 45 Anwendungsbereichen Glyphosatreinsubstanz verwenden. Im Mittel sind dann 36 – 48% enthalten.

Glyphosat ist hitzestabil, d.h. wird auch beim Backvorgang nicht zerstört, und ist wasserlöslich. Es beeinflusst u.a. auch Algen und Bakterien, auch Bodenlebewesen und wirkt bei langlebigen Organismen, z. B. dem Menschen, chronisch.

Auch über Futtersojaimporte kommt das Glyphosat in die hiesigen Nahrungsmittelkreisläufe. Das geschieht durch die gentechnisch veränderten Sojasorten in Südamerika, die mit Glyphosat behandelt werden können ohne selber Schaden zu nehmen. Im Jahr 2016 waren das 6,3 Mio t Importe für Deutschland. Glyphosat beeinflusst die Magen-Darmflora von Menschen und Tieren und steigert die Empfindlichkeit. Es könnte hier einen Zusammenhang zu chronischen Erkrankungen geben. Fr. Prof. Dr. Krüger wusste zu berichten, dass der Nachweis von Glyphosat im Urin bei Kindern zwischen 0-9 und 10-20 am höchsten ist.

Für die Eindämmung von Beikräutern empfahl sie das System Ecorobotix aus der Schweiz, welches eine Reduzierung von Herbiciden um 95 % verspricht.

Österreich sollte unser Vorbild sein – dort ist Glyphosat verboten.

Günter Friedmann, Berufsimker mit einer Demeterimkerei in Steinheim-Küpfendorf, war schon öfter als Referent zu Gast. Leider musste er konstatieren, dass Imkerei noch schwieriger geworden ist. Die Mangelzeiten werden immer größer, vor allem ab dem Sommer.       Man kann von einer Einzugsfläche für Bienen von 10 x 10 km ausgehen. Hier muss genügend Nahrung zur Verfügung stehen.  Landwirte bekommen wenigstens noch Subventionen _ Imker nicht.

Da selbst im Honig Glyphosat nachgewiesen wird und die Aussterberate 1000x höher als normal ist, geben immer mehr Imker auf. Pollen von möglichst vielen Pflanzen ist existentiell für die Bienen, aber 50 verschiedene Wirkstoffe belasten auch den Pollen.       Nektar und Honig sind für die Flugenergie und den Wärmehaushalt im Winter wichtig. 2018 z. B. begann er im August mit dem Zufüttern im Stock. Aber im Spätherbst locken noch mal blühende Zwischenfrüchte – von den Landwirten gut gemeint aber zu spät gesät – aus dem Stock.  Früher wurden pro Volk 8 kg Zucker zugegeben, jetzt sind es teilweise 25 kg. Im Moment liegen die Verluste bei 35%. Außerdem muss man wöchentlich kontrollieren. Als Berufsimker wandert man ständig. Insgesamt ist dieser Lebenserwerb sehr anstrengend geworden.

Es sind die altbekannten Gründe – Herbizide lassen nicht mal kleinste Blühinseln übrig, weitere Insektizide und Herbizide schwächen die Insektenfauna, Anbau von blütenlosen Monokulturen vor allem für Silagefütterung und Biogasanlagen. Im Moment blühen die Christbaumplantagen am ertragreichsten. Auch Ökolandbau in Verbindung mit Silagewirtschaft ist für Imker nicht ideal.

Blühstreifen sind schön und ziehen die ausgehungerten Insekten in Scharen an, aber die Abdrift von unmittelbar daran angrenzenden Feldbehandlungen vernichtet noch intensiver die Lebewesen.

Landwirtschaft muss ganzheitlich gedacht werden! Wir haben die Grenzen der Nachhaltigkeit erreicht – ein Schlusswort., welches keines Kommentars weiter bedarf.

Collm-Region skeptisch zur 5 G-Technologie…

Diskussion dreht sich vor allem um gesundheitliche Beeinträchtigungen…

Von Hagen Rösner…

Oschatz. Mit gut 50 Besuchern im E-Werk war die Diskussionsrunde um die neue Funktechnik 5 G zu Wochenbeginn die am besten besuchte Infoveranstaltung, welche die Grünen in letzter Zeit veranstaltet haben. Der Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Daniel Gerber, Katja Henschler, Referentin für Digitales bei der Landesverbraucherzentrale und Holger Schilke, Geschäftsführer vom Planungsbüro PlaNET versuchten Aufklärung zu schaffen. Ob dies gelang, bleibt letztlich fraglich. In einem Vortrag fasste Daniel Gerber die technischen Fakten um 5 G zusammen. Doch die technischen Fakten waren weniger der Grund, warum sich so viele Gäste im E-Werk eingefunden hatten.

Viel mehr ging es darum, über die gesundheitlichen Auswirkungen zu streiten. Und so musste sich das Podiumsgespann Gerber/Henschler/Schilke so manche Anfeindung gefallen lassen. Bis es dem Oschatzer Grünen-Stadtrat David Pfennig reichte. „Wir sind heute hier, um wenigstens etwas Transparenz zu schaffen. Und wenn wir es richtig betrachten, dann sitzen dort vorn nicht die richtigen Leute. Hier müssten Vertreter der Telekom oder sachverständige Mediziner sitzen“, so Pfennig.

Wie gefährlich die hochfrequente Funkstrahlung der 5 G-Technologie ist, konnte in der Runde nur vermutet werden. Aber dass die einzige gesundheitliche Auswirkung eine Temperaturerhöhung ist, wollten die meisten nicht glauben. Vielmehr gibt es begründete Befürchtungen, dass die Strahlung zu mutagenen Folgen führt, also Gene und Zellen verändern kann. Befriedigende Informationen dazu zu finden, scheint schwierig zu sein, es gibt Studien und Gegenstudien. „Da lohnt sich auch mal ein Blick in die militärische Forschung“, empfiehlt Christian Mehner. Diese hochfrequente Strahlung scheint in Militärkreisen gerade wegen seiner gesundheitlichen Auswirkung interessant zu sein. Warum David Pfennig beim Thema 5 G hellhörig wurde, begründet er so: „Ich nutze Handy-Technik und finde es auch soweit gut, aber als es uns nicht gelungen ist, in Vorbereitung auf diese Veranstaltungen jemanden von der Telekom zu gewinnen. Da bin ich stutzig geworden.“

Einen Konsens gab es bei der Runde im Oschatzer E-Werk nicht, konnte es unter diesen Umständen nicht geben, da die Fachleute von den Funknetzbetreibern fehlten.

 

Mit einer ergreifenden Rede von Robert Habeck wurde am Freitag in Bielefeld die 44. Bundesdelegiertenkonferenz eröffnet. Unser Kreisverband hatte mich als Delegierter gewählt und stolz darauf, fuhr ich nach Bielefeld, so wie 800 Andere aus allen Landesverbänden.

Neben den Bundesvorstandswahlen, standen die Themen Wohnen, Klima und Wirtschaft auf der langen Tagesordnung über insgesamt 22 Stunden Debatte in der Kongresshalle Bielefeld.

Mit dem Antrag Wohnen haben wir nun eine progressive Antwort auf die steigenden Probleme aller Mieter, insbesondere in den Ballungszentren. Hier einige Beispiele aus dem Beschlusstext:

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…..zukunftsfähige Agrarpolitik ist Politik für Bäuerinnen,Bauern, Boden, Wasser und Vielfalt

…Programm
8:45 Uhr Einlass + Musik
9:00 Uhr Begrüßung durch die AbL-Mitteldeutschland
9:10 Uhr allgemeine Vorstellungsrunde
9:30 Uhr Dietmar Näser, Grüne Brücke Neustadt/Sachsen Bodenfruchtbarkeit – der Schlüssel für eine regenerative und zukunftsfähige Landwirtschaft
10:15 Uhr Prof. Alois Heißenhuber, Agrarökonom, TU München Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft, Aspekte für eine neue Agrarpolitik
11:15 Uhr Sächsisches Bauernfrühstück
11:30 Uhr Fish-Bowl-Diskussion: Agrarpolitik in Sachsen – Quo vadis? Prof. Dr. Alois Heißenhuber, Dietmar Näser, Dr. Anna Kosubek, zwei Landwirt*innen der ABL,
Minister SMUL (eingeladen) + ein freier Platz

13:00 Uhr Mittagessen – frisch gekocht mit Zutaten aus bäuerlicher Landwirtschaft   14:00 Uhr Dr. Anna Kosubek, Biologin, Pflanzenschutz mit Nützlingsförderung – ein Gewinn für Bauern und Imker   14:45 Uhr Vorstellung regionaler Initiativen

anschließend Sächsischer Bauernkaffee und Ende der Veranstaltung

Dies ist eine öffentliche Veranstaltung – alle Gäste und Interessierten sind herzlich willkommen! Teilnahmegebühr: 15-25 € für Vorträge und Verpflegung nach Selbsteinschätzung (fast alle Zutaten aus regionalen Köstlichkeiten von AbL-Höfen).

Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung unter: landbau.braun@gmx.de Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sie unter abl-mitteldeutschland.de

Veranstaltungsort: Klostergut Sornzig Klosterstraße 16, 04769 Mügeln

Kommentar :  Jeder ist seines Klimas Schmied
Klimawandel oder Klimaschwindel?
…Physiker und Skeptiker debattieren / Plädoyers für nachhaltigere Lebensweise / Kritik an „politischer Konzeptlosigkeit“

…Oschatz/Potsdam. Alle Welt diskutiert zur Zeit, vor allem im Netz, die Frage, ob der Klimawandel menschengemacht ist. Die Oschatzer Dialoge im soziokulturellen Zentrum E-Werk holten die Frage am Dienstagabend in die analoge Welt. Es diskutierten ein Physiker, ein Skeptiker und eine Hand voll Interessierter.

Anton Plietzsch (29) promoviert am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung. Er traf auf den Oschatzer Thomas Göcke, der sich selbst als „Naturmensch“ bezeichnet. Der passionierte Wanderer war lange Lokführer, vertrat deren Interessen als Gewerkschafter, ist derzeit arbeitssuchend. Während Plietzsch den messbaren Einfluss des Menschen auf das Klima untersucht, vertritt Göcke die Ansicht, dass die Veränderungen naturgegeben sind und der Einfluss des Menschen verschwindend gering.

Für ihn sei dagegen beängstigend, wie sich Menschen in der Klimadebatte gegenseitig beeinflussen und beeinflussen lassen. Er sprach von gezielter Manipulation durch Medien und Wissenschaftler und warb dafür, selbstbewusster zu leben, um die Auswirkungen des eigenen Tuns auf Umwelt und Klima zu mindern.

Anton Plietzsch hielt dem entgegen, dass die Temperaturen und der Anteil an Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre in den zurückliegenden 150 Jahren so stark angestiegen seien wie in den zurückliegenden Jahrhunderten nicht. Göcke sieht darin die Vorboten einer neuen Warmzeit, die es, genau wie Eiszeiten, auf dem Planeten schon gegeben habe, ehe der Mensch Einfluss nahm. „Wissenschaftler, die dahingehend forschen und andere Vertreter ihres Berufsstandes widerlegen, finden im öffentlichen Diskurs kaum statt. Kritiker werden ausgespart und klein gehalten“, so Göcke.

Plietzsch hielt dem entgegen, dass ein Blick in die Biografien besagter Skeptiker offenbare, dass es sich meist um fachfremde Menschen handle, oder jene, die nur auf einem Teilgebiet forschen, die das Klima behandeln. Er nehme sich da selbst auch nicht aus. Dass jeder nur durch die Brille „seines“ Fachgebiets auf die Details der Klimaveränderungen schaue, sei ein Grund für die kontroverse Debatte.

Einigkeit herrschte zwischen Göcke und Plietzsch beim Blick auf die Maßnahmen gegen klimatische Veränderungen. Das beschlossene Klimapaket des Bundes sei unzureichend, bekräftigte Plietzsch, beispielhaft sei die geringe Bepreisung des CO2-Ausstoßes: „Zehn Euro pro Tonne ergeben, auf den Spritverbrauch umgerechnet, drei Cent mehr pro Liter. Das liegt innerhalb der regulären Preisschwankungen und erzielt keinesfalls den gewünschten Lenkungseffekt hin zu den öffentlichen Verkehrsmitteln“.

Thomas Göcke attestierte den Beschlüssen soziale Ungerechtigkeit. Es bestrafe Geringverdiener und Menschen im ländlichen Raum, bevorteile durch die erhöhte Pendlerpauschale aber Autofahrer. „Ich habe keinen Führerschein und bin dadurch Mensch zweiter Klasse auf dem Arbeitsmarkt. Drei von vier Stellen, auf die ich mich bewerbe, verlangen Fahrerlaubnis und eigenes Auto.“

Gäste, die sich an der Diskussion beteiligten, waren der Lampertswalder Markus Gnaudschun, seines Zeichens Pfarrer, sowie der Oschatzer Unternehmer und Grünen-Stadtrat David Pfennig. Gnaudschun kritisierte, dass die Debatte nicht immer offen geführt werde und gab damit indirekt Göcke recht. „Kann ich alles glauben, was ich lese oder haben jene Recht, die das Gegenteil belegen?“. Hinzu käme, das statt Sachlichkeit zunehmend Angst und Hysterie den Diskurs lenkten.

David Pfennig klagte die Konzeptlosigkeit der Politik an. „Es werden überwiegend Hau-Ruck-Aktionen beschlossen, langfristig angelegte Entscheidungen sind rar. Es gibt visionäre Ideen, für die wir das Know-How haben, aber umgesetzt wird es nicht“. Anton Plietzsch führte als Gründe dafür rechtliche Schranken, fehlende Lobby und mangelnde Wirtschaftlichkeit der Umsetzung an.

Als letzter berichtete Schüler Aaron (13) von Gleichaltrigen, die stets das neueste Handy haben, Essen in den Müll werfen und Lehrern, die am helllichten Tag im Klassenraum das Licht anlassen. „Sowas müssen wir zuerst ändern“, griff er Göckes Anregung auf. Weiter auf Kommentar